Fußballvereine erinnern mit Stadiondurchsagen an NS-Opfer

Dachau/München (epd). Zum fünften Mal ruft die Deutsche Fußball Liga (DFL) zum Rückrundenstart der Bundesliga an diesem Wochenende zum "Erinnerungstag" für die Opfer des Nationalsozialismus auf. Mit Stadiondurchsagen vor Spielbeginn und Beiträgen in Fanmagazinen sollen die Vereine an die Opfer des Holocaust erinnern, zu denen in der NS-Zeit auch Fußballspieler und Funktionäre gehörten. Der "Erinnerungstag" ist an den Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 geknüpft und geht auf eine Initiative der Evangelischen Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau zurück.

Die Aktion richtet sich auch gegen die Parolen rechtsextremer Stadionbesucher. Mit ihren Gesängen "verspotten sie die Opfer und rufen zu Menschenhass und Rassismus auf", heißt es in der Stadiondurchsage. Der erste "Erinnerungstag im deutschen Fußball" fand im Januar 2005 statt. Seit Herbst 2005 verleiht der Deutsche Fußballbund (DFB) jährlich den Julius-Hirsch-Preis. Er erinnert an den deutsch-jüdischen Nationalspieler Julius Hirsch aus Karlsruhe, der 1943 im KZ Auschwitz ermordet wurde.

28. Januar 2009

Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau