EKD-Beauftragter sieht Kirchen bei Klimadiskussion gefordert

Speyer (epd). Der evangelische Umweltexperte Hans Diefenbacher sieht die Kirchen im Kampf gegen den Klimawandel in der Verantwortung. Die Kirche solle vernünftige klimapolitische Forderungen unterstützen, selbst energiesparende Maßnahmen ergreifen und durch ökologische Bildungsarbeit am Wandel von Lebensstilen mitarbeiten, sagte der Beauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für Umweltfragen am Dienstag in Speyer.

Zu einer eigenständigen Klimapolitik sei die Kirche nicht in der Lage, erklärte Diefenbacher, der als Professor an der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft in Heidelberg arbeitet. Allerdings könnten sich kirchliche Vertreter für einen langfristigen Umstieg auf erneuerbare Energie starkmachen. Gerade in der Finanzkrise bestehe die Chance, durch Zuschüsse die Entwicklung hin zu ökologischem Wirtschaften zu fördern.

Innerkirchlich besteht nach Diefenbachers Worten die Chance, durch Energiesparen langfristig finanzielle Vorteile zu erzielen. Der Rat der EKD habe beschlossen, dass die kirchlichen Einrichtungen durch entsprechendes Umweltmanagement in zehn Jahren 25 Prozent der CO2-Emissionen einsparen. Wichtigste Schritte dorthin seien Gebäudesanierung, Stromeinsparung und der Umstieg auf energiesparende Autos.

Bei der Bildungsarbeit warnte Diefenbacher davor, Maximalforderungen zu stellen. "Wer den Leuten ökologische Heilige als Vorbilder anbietet, schreckt sie ab." Vielmehr solle die Palette an klimafreundlichem Verhalten vorgestellt werden. Dann könnten sich die Menschen aussuchen, was ihnen am leichtesten falle. Selbst kleine Veränderungen führten zum Ziel, wenn viele sich daran beteiligten.

03. Februar 2009

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