Hauptportal der Leipziger Thomaskirche nach Mendelssohn Bartholdy benannt

Leipzig (epd). Das Hauptportal der evangelischen Thomaskirche in Leipzig trägt seit Dienstag den Namen des Musikers Felix Mendelssohn Bartholdy. In einem feierlichen Akt enthüllten Gemeindepfarrer Christian Wolff und Thomaskantor Georg Christoph Biller am 200. Geburtstag des Komponisten ein entsprechendes Schild am Kircheneingang.

Dabei bezeichnete Wolff die Umbenennung als ein Bekenntnis. "Damit bekennen wir uns zu Mendelssohn und seiner Musik. Damit bekennen wir uns aber auch zu unserer Geschichte", erklärte der Theologe mit Blick auf das Verbot der Musik Mendelssohns durch die Nationalsozialisten.

Schon im Wechsel vom 19. zum 20. Jahrhundert sei es nationalen Kräften gelungen, den getauften Juden Mendelssohn und seine musikalischen Werke aus den Kirchen und Konzertsälen zu verdrängen, sagte Wolff. Dabei habe er nach Johann Sebastian Bach wie kein anderer die Musikstadt Leipzig geprägt. "Ohne ihn dürften wir uns heute gar nicht so nennen." Gegenüber dem Westportal der Thomaskirche steht seit Oktober eine Replik des Mendelssohn-Denkmals, das die Nazis 1936 zerstört hatten.

04. Februar 2009

Thomaskirche Leipzig

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