Kirchenleitungen unterzeichnen Fusionsvertrag für "Nordkirche"

Ratzeburg (epd). Die evangelischen Kirchen in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern sind dem Zusammenschluss zu einer "Nordkirche" einen großen Schritt näher gekommen. Die Kirchenleitungen der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs, der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche und der Pommerschen Evangelischen Kirche unterschrieben am späten Donnerstagabend im Ratzeburger Dom den Fusionsvertrag. Der Vertrag soll Ende März von den drei Synoden ratifiziert werden.

Eine gemeinsame "Nordkirche" hätte 2,4 Millionen Kirchenmitglieder. Wenn die Kirchenparlamente zustimmen, könnte sie zum 1. Januar 2012 gegründet werden. Die angestrebte Fusion war in den zurückliegenden Monaten wiederholt auf Kritik gestoßen. Umstritten waren vor allem der künftige Sitz des Kirchenamtes und des Bischofs, die in Lübeck beheimatet sein sollten. Die Kirchenleitungen hätten sich nun darauf geeinigt, Kiel als Sitz des Kirchenamtes und Schwerin als Bischofssitz zu belassen, teilten die Landeskirchen mit. Einen breiten Konsens hätten die Kirchenleitungen auch bei den strittigen Tariffragen erreicht.

Derzeit zählt die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) 22 Landeskirchen. Erst zum Jahreswechsel waren die Kirchenprovinz Sachsen und die Landeskirche Thüringen zur Evangelischen Kirchen in Mitteldeutschland fusioniert.

06. Februar 2009