Hilfsaktion "Hoffnung für Osteuropa" eröffnet

Trotz Wirtschaftskrise Bedürftigen helfen

Ulm (epd). Im Ulmer Münster ist am Sonntag die 16. Auflage der bundesweiten evangelischen Hilfsaktion "Hoffnung für Osteuropa" eröffnet worden. Der württembergische Landesbischof Frank Otfried July rief die Deutschen dazu auf, trotz Wirtschaftskrise ihren Blick zu weiten und bedürftige Menschen in Osteuropa zu unterstützen. Beispielhaft nannte July Sterbende in sibirischen Hospizen und Romakinder in Serbien, denen Christen helfen sollten.

Der Bischof warnte davor, die Europäische Union zur Festung auszubauen. "Wir dürfen nicht von den Zinnen der Macht die Außengrenzen der EU zementieren und mit den Schultern zucken, wenn Immigrantinnen und Immigranten im Meer ertrinken", sagte July.

Die Direktorin von "Hoffnung für Osteuropa", Cornelia Füllkrug-Weitzel gab zu bedenken, wenn Milliardenpakete zur Rettung von Banken und Unternehmen geschnürt würden, zählten Eurobeträge im Hunderterbereich nicht, "die für diejenigen nötig und vielleicht ausreichend wären, die am Wohlstand ohnehin nie Teil hatten". Die Ansprache der erkrankten Theologin wurde vom Geschäftsführer der Aktion, Christopher Selbach, verlesen.

Oberkirchenrätin Margit Rupp, Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Direktorin des württembergischen Oberkirchenrates, wies in einem Grußwort auf die diakonische Leistung kleiner evangelischer Kirchen in vielen Ländern Europas hin. Sie setzten "Zeichen der Liebe in Wort und Tat". Die Aktion "Hoffnung für Osteuropa" sei gelebte ökumenische Partnerschaft, weil viele Projekte nur durch den gemeinsamen Einsatz von evangelischen, katholischen und orthodoxen Christen vor Ort realisierbar seien.

Die Aktion "Hoffnung für Osteuropa" steht in diesem Jahr unter dem Motto "Zeichen setzen - für ein gerechtes Europa". Mit den Spenden werden 14 Projekte des Diakonischen Werkes der EKD sowie zahlreiche weitere Projekte einzelner Landeskirchen unterstützt - darunter Einrichtungen für Straßenkinder, Behinderte und Pflegebedürftige. Vor zwei Jahren erbrachte die Sammlung ein Spendenaufkommen von 1,4 Millionen Euro.

www.hoffnung-fuer-osteuropa.de