Kirchen bestürzt über Einsturz des Kölner Stadtarchivs

Köln (epd). Die beiden großen Kirchen in Köln haben sich bestürzt über den Einsturz des Stadtarchivs geäußert. "Ich hoffe und bete dafür, dass wir die noch immer vermissten Personen nicht als Opfer des Unglücks zu beklagen haben werden", erklärte der Kölner Stadtsuperintendent Rolf Domning am Mittwoch. Auch der Kölner Kardinal Joachim Meisner hatte am Vorabend erklärt, er bete für die Betroffenen, ihnen gelte sein herzliches Mitgefühl.

Nach Polizeiangaben vom Mittwochmittag wurden zwei männliche Personen aus zwei Dachgeschosswohnungen vermisst, zu ihrem Alter oder anderen Details wollte sich die Polizei nicht äußern. Bei dem Unglück waren auch zwei Wohnhäuser eingestürzt. Falls die beiden Vermissten wirklich unter den Trümmern seien, gebe es für sie praktisch keine Überlebenschance, hieß es auf einer Pressekonferenz. Ein Mensch war bei dem Unglück am Dienstag leicht verletzt worden.

Am Dienstag waren drei Notfallseelsorger der beiden Kirchen an der Unglücksstelle im Einsatz, wie der für die evangelische Kirche zuständige Notfallseelsorger Pfarrer Holger Reiprich-Meurer am Mittwoch dem epd sagte. Angeboten wurden seelsorgerliche Gespräche, um das Erlebte zu verarbeiten. Auch seien Anwohner betreut worden, die nicht mehr in ihre Wohnungen zurückkehren konnten. Inzwischen werden auch Menschen seelsorgerlich und psychologisch betreut, die über die Telefonhotline der Stadt Köln vermittelt werden. Die Notfallseelsorger unterstützten die Arbeit von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei, die einen Behandlungsplatz eingerichtet haben.

Die evangelische Antoniterkirche an der Unglücksstelle ist ganztägig geöffnet, am Dienstag wurde dort bis in die Nacht Raum für Gespräche gegeben. Der Pfarrer der Antoniter-Citykirche, Bertold Höcker, besuchte am Mittwoch gemeinsam mit Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes (SPD) den Ort des Einsturzes. "Die Kirche ist vor Ort und kümmert sich um die Betroffenen", sagte der Sprecher des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region, Günter A. Menne.

04. März 2009