Kirchen und Wohlfahrtsverbände bereiten sich auf Irak-Flüchtlinge vor

Friedland (epd). Rund zwei Wochen vor dem Eintreffen der ersten Irak-Flüchtlinge in Deutschland bereiten sich Kirchen und Wohlfahrtsverbände auf die Betreuung der Ankommenden vor. "Wir wollen ihnen das Gefühl geben, dass sie willkommen und in Sicherheit sind und dass sie zur Ruhe kommen können", sagte Martin Steinberg, evangelischer Pastor im Durchgangslager Friedland bei Göttingen, am Freitag dem epd.

Die ersten Iraker werden am 19. März erwartet. Danach sollen alle zwei Wochen bis zu 145 Flüchtlinge mit dem Flugzeug in Deutschland eintreffen und nach Friedland gebracht werden. Die Aufnahmeaktion soll etwa ein drei viertel Jahr dauern.

Nach monatelangen Beratungen hatten die EU-Innenminister Ende November vergangenen Jahres beschlossen, rund 10.000 besonders schutzbedürftigen irakischen Flüchtlingen Zuflucht zu gewähren. Von ihnen sollen 2.500 in Deutschland aufgenommen werden. Darunter sind viele Christen, die in ihrer Heimat verfolgt werden. Derzeit leben sie noch in Flüchtlingslagern in Syrien und Jordanien. Die Iraker, die nach Deutschland kommen, werden vom UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ausgewählt.

In Friedland kümmern sich das Rote Kreuz, die Caritas und die evangelische Innere Mission um die Flüchtlinge. "Wir arbeiten eng zusammen", sagte Steinberg. Den Irakern würden Dolmetscherdienste und soziale Beratung und Betreuung angeboten, besonders für Kinder und Mütter. Auch eine Kleiderkammer stehe ihnen zur Verfügung: "Die Menschen kommen aus einem heißen Klima in unseren kalten März hinein." In der evangelischen Lagerkapelle sollen auch Gottesdienste angeboten werden. Die Wohlfahrtsverbände hätten ihre rund 20 Mitarbeiter bereits für die Ankunft der Iraker geschult, berichtete der Lagerpastor, der auch Geschäftsführer der Inneren Mission in Friedland ist.

Die Iraker sollen etwa zwei Wochen in Friedland bleiben. Danach werden sie zu Integrationskursen auf die Bundesländer verteilt. Ursprünglich sollten sie bereits im Februar eintreffen. Die Ankunft hatte sich jedoch verzögert.

06. März 2009