EKD-Ratsvorsitzender: Religion überlebt Säkularisierung

Leipzig (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, hält die These von einer zunehmenden Säkularisierung der Gesellschaft für nicht stichhaltig. Allen Theorien zum Trotz sei Religion "ein großes öffentliches Thema des 21. Jahrhunderts", sagte der Berliner Bischof am Mittwoch in Leipzig bei einer Verlagsveranstaltung zur diesjährigen Buchmesse. "Religion ist nicht nur persönlicher Bezugspunkt, sondern hat Antworten auf gesellschaftliche Probleme."

Zusammen mit dem Bamberger Theologieprofessor Heinrich Bedford-Strohm ist Huber Herausgeber der nunmehr in der Evangelischen Verlagsanstalt Leipzig erscheinenden Buchreihe "Öffentliche Theologie". Darin setzen sich verschiedene Autoren mit den Themen Kirche, Diakonie und Religion im neutralen Staat auseinander. Bislang hatte das Gütersloher Verlagshaus die Buchreihe betreut.

Bedford-Strohm mahnte einen Dialog zur Verantwortung unternehmerischen Handels in der Wirtschaftskrise an. Es sei ein Fortschritt der Gesellschaft, dass die Bedeutung ethischer Maßstäbe in der Wirtschaft heute kaum noch bestritten werde. Das Anprangern überzogener Managergehälter gehört heute "schon fast zum guten Ton", sagte der Theologe.

12. März 2009