"Rat der Religionen" in Frankfurt gegründet

Frankfurt a.M. (epd). In Frankfurt ist ein "Rat der Religionen" gegründet worden. Das Gremium solle als "beratender Partner der Stadt" das Zusammenleben der mehr als 140 Religionsgemeinschaften fördern und helfen, Konflikte zu überwinden, sagte Integrationsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne) am Montag vor Journalisten. Dem Rat gehören 23 gewählte Mitglieder an. Seine Gründung war von einem privaten Initiativkreis fünf Jahre lang vorbereitet worden.

Eskandari-Grünberg sagte, sie erhoffe sich von dem Gremium neue Impulse für die Jugendarbeit, für Transparenz und gegenseitiges Vertrauen in Nachbarschaften sowie im Kontakt zu fremdsprachigen Priestern und Predigern. Der Rat sei "keinem Amt unter- oder übergeordnet", betonte die Integrationsdezernentin. Er sei ein sich selbst organisierender Partner für Öffentlichkeit und Stadtpolitik.

Aufgabe des Rats sei es, sich für das gleichberechtigte Miteinander aller Bürger einzusetzen, sagte der Vorsitzende, der griechisch-orthodoxe Pfarrer Athenagoras Ziliaskopoulus. Dabei hob er besonders die Überwindung von religiösem Fanatismus und das Engagement für die Menschenrechte hervor. Zudem solle das Gremium etwa beim Bau von Kirchen, Tempeln oder Moscheen einbezogen werden.

Eine provisorische Geschäftsstelle wurde bei der evangelischen Kirche eingerichtet. Im Rat vertreten sind unter anderem die jüdische Gemeinde, die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, das katholische Bistum Limburg, die Islamische Religionsgemeinschaft Hessen und der Deutsch-Islamische Dachverband Rhein-Main wie auch verschiedene buddhistische und hinduistische Gemeinden und Verbände.

Einen "Rat der Religionen" gibt es bereits auf europäischer Ebene, in der Schweiz, in Großbritannien und in einzelnen bundesdeutschen Kommunen, beispielsweise in Köln.

07. April 2009