Nachwuchswissenschaftler erforschen Europapolitik der Kirchen

Mainz (epd). Über 20 Nachwuchswissenschaftler werden in den kommenden viereinhalb Jahren am Mainzer Institut für Europäische Geschichte über das Verhältnis der christlichen Kirchen zum europäischen Einigungsprozess forschen. Um jeweils dreijährige Stipendien könnten sich Historiker, Theologen, Politologen und Soziologen bewerben, die zu dem Thema promovieren wollen. Drei Doktoranden und ein promovierter Wissenschaftler seien bereits für das Programm ausgewählt worden, sagte die Geschäftsführerin des Graduiertenkollegs "Die christlichen Kirchen vor der Herausforderung 'Europa'", Malgorzata Morawiec, am Dienstag dem epd in Mainz.

Themen der geplanten Dissertationen sind beispielsweise die kirchliche Lobbyarbeit in der europäischen Asylpolitik oder der Verlauf der deutsch-französischen Aussöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg in den christlichen Kirchen. Auch die Positionen der Kirchen zu Europa vor der Gründung der Europäischen Gemeinschaft sollen aufgearbeitet werden. Die Rolle der Kirchen bei der europäischen Integration sei ein Thema, dass erstaunlich selten von Wissenschaftlern behandelt werde, sagte Morawiec.

Das gemeinsame Projekt der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität und des Instituts für Europäische Geschichte wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit zunächst zwei Millionen Euro unterstützt. Nach Ablauf von viereinhalb Jahren soll über eine Verlängerung des Graduiertenkollegs entschieden werden.

21. April 2009

Institut für Europäische Geschichte (IEG)