Landesbischof Friedrich wirbt für mehr Hilfe für Familien

Würzburg (epd). Der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Johannes Friedrich, hat mehr Verständnis für Familien gefordert. Die Wirklichkeit vieler Familien sei von der Spannung zwischen Berufstätigkeit der Eltern und Fürsorge für Kinder geprägt, sagte der bayerische Landesbischof vor den Mitgliedern der Generalsynode der VELKD am Donnerstag in Würzburg. Hilfen müssten die Familien in die Lage versetzen, eigene Regelungen zu finden.

Friedrich sagte, die Familien spielten auch für die Weitergabe des christlichen Glaubens ein wichtige Rolle. "Mit der religiösen Erziehung leisten wir einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft", sagte der Landesbischof. Er warb zudem dafür, Alleinerziehenden, verbindlichen Partnerschaften, Großeltern und Angehörigen, die Verantwortung für verantwortliches Zusammenleben praktizieren, mit Anerkennung zu begegnen.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche ist ein Zusammenschluss von acht lutherischen Landeskirchen innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Sie vertritt rund 10 Millionen der insgesamt 25 Millionen evangelischen Christen. Ihr gehören die Landeskirchen von Bayern, Braunschweig, Hannover, Mecklenburg, Nordelbien, Sachsen, Schaumburg-Lippe und Mitteldeutschland an. Die in Würzburg erstmals tagende neue Generalsynode der VELKD hat 50 Mitglieder, die zugleich auch dem neuen Kirchenparlament der EKD angehören. Bei dem bis Sonntag dauernden Kirchentreffen in Würzburg, das am Donnerstagabend mit einem Gottesdienst eröffnet werden sollte, werden personelle Weichen für die Wahl der neuen EKD-Führungsspitze im Herbst gestellt.

Zu den Aufgaben der VELKD sagte der Leitende Bischof, dass sie sich auch künftig der Profilierung des Gottesdienstes und der Unterstützung gemeindepädagogischer Arbeit sowie der theologischen Fortbildung der Pfarrerschaft widmen wolle. Die lutherische Denk- und Sichtweise sie Muttersprache und Identitätsraum, ergänzte Friedrich. Es gehe nicht um Nostalgie oder Abgrenzungsbedürfnis. Das Zusammenrücken der Kirchenparlamente von EKD und konfessionellen Zusammenschlüssen biete die Chance, diese Prägung konstruktiv zu verbinden.

30. April 2009

Der Bericht des Leitenden Bischofs der VELKD als pdf-Datei