Bischof Fischer: Kirche darf Einfluss nicht verspielen

Würzburg (epd). Der badische Landesbischof Ulrich Fischer warnt vor Fehlentwicklungen im Reformprozess der evangelischen Kirche. "Wir stehen zur Kirche als einer unverzichtbaren Institution und dürfen die Einflussmöglichkeiten, die die Kirche als Institution in unserer Gesellschaft hat, nicht leichtfertig verspielen", sagte Fischer, Vorsitzender der Union Evangelischer Kirchen (UEK) in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), am Freitag zum Auftakt der UEK-Vollkonferenz in Würzburg. In der UEK sind 13 der 22 Landeskirchen innerhalb der EKD organisiert.

Ohne einen professionelleren Umgang mit den personellen, finanziellen und zeitlichen Ressourcen werde die Kirche ihre Aufgaben nicht bewältigen können, sagte Fischer. Aber weder die Institution noch die Organisation der Kirche seien Selbstzweck. Sie müssten im Dienst des Evangeliums stehen. "Entscheidend bleibt, dass die Kirche mit ihrer Botschaft und mit ihrer Gestalt zeugnisfähig bleibt", betonte der Bischof. Sie müsse mit ihrer Botschaft und ihrer Ordnung mitten in der Welt bezeugen, dass sie allein das Eigentum von Jesus Christus sei "und allein von seinem Trost und von seiner Weisung lebt", sagte Fischer, der zugleich badischer Landesbischof ist.

Die UEK-Vollkonferenz findet in Würzburg erstmals zeitgleich mit der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und der EKD-Synode statt. Mit der Bildung der UEK 2003 vereinigten sich zwei unterschiedliche Traditionen kirchlicher Zusammenarbeit: die Evangelische Kirche der Union (EKU) und die Arnoldshainer Konferenz. Die EKU war aus dem 1817 in Preußen vollzogenen Zusammenschluss lutherischer und reformierter Gemeinden entstanden. Ziel der UEK ist es, die theologische, liturgische und kirchenrechtliche Zusammenarbeit in der EKD zu stärken, ohne die konfessionelle Vielfalt der Landeskirchen einzuebnen. In der UEK sind Kirchen mit uniertem, lutherischem und reformiertem Bekenntnis vereinigt.

Zur UEK gehören die Kirchen von Anhalt, Baden, Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Bremen, Hessen und Nassau, Kurhessen- Waldeck, Lippe, Mitteldeutschland, Pfalz, Pommern, Rheinland, Westfalen sowie die Evangelisch-reformierte Kirche. Als Gäste arbeiten mit die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg sowie die Evangelische Landeskirche in Württemberg.

01. Mai 2009


Bischof Fischer bleibt an Spitze der Union Evangelischer Kirchen

Würzburg (epd). Der badische Landesbischof Ulrich Fischer bleibt für weitere sechs Jahre Vorsitzender der Union Evangelischer Kirchen (UEK). Die UEK-Vollkonferenz bestätigte den 60-Jährigen am Freitag in Würzburg im Amt. Stellvertreter Fischers bleibt Christian Drägert, Vizepräsident der Landeskirche im Rheinland. Neu gewählt als Stellvertreterin wurde Brigitte Andrae, Präsidentin des Landeskirchenamtes der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Sie folgt dem Görlitzer Regionalbischof Hans-Wilhelm Pietz, der sich nicht erneut zur Wahl stellte.

Fischer steht der UEK in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) seit ihrer Gründung 2003 vor, seit elf Jahren ist er Landesbischof in Baden. Die beiden Stellvertreter-Posten an der Seite des Theologen übernehmen Juristen: Der 62 Jahre alte Drägert wurde ebenfalls bereits vor sechs Jahren in die UEK-Spitze gewählt, seit 1997 leitet er als Vizepräsident das rheinische Landeskirchenamt. Die 53-jährige Andrae hat an der Spitze des Föderations-Kirchenamtes die Fusion der Kirchenprovinz Sachsen mit der Landeskirche Thüringen begleitet. Beim Zusammenschluss der Kirchen zur mitteldeutschen Kirche zu Beginn dieses Jahres übernahm sie auch die Leitung des neuen gemeinsamen Kirchenamtes.

Mit der Bildung der UEK vor sechs Jahren vereinigten sich zwei unterschiedliche Traditionen kirchlicher Zusammenarbeit: die Evangelische Kirche der Union (EKU) und die Arnoldshainer Konferenz. Die EKU war aus dem 1817 in Preußen vollzogenen Zusammenschluss lutherischer und reformierter Gemeinden entstanden. Ziel der UEK mit 13 Mitgliedskirchen unierten, reformierten und lutherischen Bekenntnisses ist es, die theologische, liturgische und kirchenrechtliche Zusammenarbeit in der EKD zu stärken, ohne die konfessionelle Vielfalt der Landeskirchen einzuebnen.

Zur UEK gehören die Kirchen von Anhalt, Baden, Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Bremen, Hessen und Nassau, Kurhessen-Waldeck, Lippe, Mitteldeutschland, Pfalz, Pommern, Rheinland, Westfalen sowie die Evangelisch-reformierte Kirche. Als Gäste arbeiten die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg und die Evangelische Landeskirche in Württemberg mit.

01. Mai 2009