Öffentlich über den Glauben reden

Würzburg (epd). Mehr jüngere Prominente sollten sich nach Auffassung von Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt öffentlich für ihre Kirche engagieren. Nach ihrer Wahl in das Präses-Amt der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sagte die Grünen-Politikerin, sie selbst wolle ein Beispiel geben, öffentlich über den Glauben zu reden. Es gebe in ihrer Generation schon "eine ganze Reihe von Leuten, die als Protestanten in der Öffentlichkeit stehen", sagte die 43-Jährige in einem epd-Gespräch.

Göring-Eckardt hatte sich am Samstag in Würzburg gegen den früheren bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein (65) durchgesetzt, der künftig als Vizepräses der Leitung des Kirchenparlaments angehört. Göring-Eckardt erwartet eine gute Zusammenarbeit mit dem CSU-Politiker, räumte aber ein: "Ich glaube, dass sich unsere sonstigen politischen Differenzen dadurch nicht verkleinern."

Die neue Präses der EKD-Synode sieht keinen Widerspruch zwischen ihrer Wahl in diese kirchenleitende Funktion und ihrer Mitgliedschaft im Präsidium des Kirchentags. "Ich glaube, dass sich der Protestantismus an dieser Stelle auch verändert hat", sagte Göring-Eckardt, die als Präsidentin den Kirchentag 2011 in Dresden leiten wird. Der Kirchentag hatte sich in den ersten Jahrzehnten der Bundesrepublik als Laienbewegung und Gegengewicht zur Amtskirche verstanden.

03. Mai 2009