Bischof Fischer: Veränderungen in der Kirche sollen Menschen dienen

Würzburg (epd). Der badische Landesbischof Ulrich Fischer hat dazu aufgerufen, Reformen in der evangelischen Kirche eng an den Bedürfnissen der Menschen auszurichten. "Ziel aller kirchlichen Veränderungsprozesse muss es sein, dass immer mehr Menschen Bleibendes für ihr Leben entdecken", sagte Fischer am Sonntag in Würzburg im Abschlussgottesdienst der Synodentagung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Unter dem Leitmotiv "Kirche der Freiheit" hat die evangelische Kirche 2006 angesichts sinkender Mitgliedszahlen und Kirchensteuereinnahmen einen Reformprozess eingeleitet.

Fischer sprach von großen Veränderungen und nannte als Beispiele unter anderem die Fusion zweier Landeskirchen in Mitteldeutschland, die geplante Bildung einer Nordkirche sowie die Gründung von Kompetenzzentren, zum Beispiel für Gottesdienst und Liturgie. "All dies tun wir nicht aus Lust am Aktionismus, sondern weil wir wissen: Aus dem Bleiben an Jesus gewinnen wir Kraft zu einem vielfältigen Leben in unserer Kirche", sagte Fischer laut vorab verbreitetem Predigtmanuskript.

Erstmals tagten in Würzburg die Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), die Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen (UEK) und die EKD-Synode im Verbund. Zu Beginn ihrer sechsjährigen Sitzungsperiode wählte die EKD-Synode am Samstag die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt als Präses an ihre Spitze. Die Vizepräsidentin des Bundestages setzte sich gegen den ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein (CSU) durch, der zu einem der beiden Vizepräses gewählt wurde.

Im Oktober entscheidet die Synode über die Zusammensetzung des 15 Mitglieder zählenden Rates der EKD. Bei der Tagung in Ulm wird auch die Nachfolge des Ratsvorsitzenden Wolfgang Huber geregelt, der in diesem Jahr altersbedingt zudem als Berliner Landesbischof aus dem Amt scheidet.

03. Mai 2009