Bischöfin Käßmann fordert bessere Anerkennung des Ehrenamtes

Hannover/Berlin (epd). Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann hat eine bessere Anerkennung des Ehrenamtes gefordert. Wie in den USA müsse auch in Deutschland ehrenamtliches Engagement etwa in Zeugnissen und bei Bewerbungen mitberücksichtigt werden, sagte Käßmann am Mittwoch dem RBB Inforadio. Für junge Menschen bedeute es einen "Kompetenzgewinn, der nicht zu unterschätzen ist", wenn sie sich für andere engagierten.

Rund 23 Millionen Deutsche seien freiwillig tätig, sagte die Bischöfin der größten evangelischen Landeskirche in Deutschland. Es sei enorm, wie viele Menschen bereit seien, Zeit und Energie in das Gemeinwesen einzubringen. Käßmann sprach sich dafür aus, die Ehrenamtlichen besser abzusichern. Zudem müsse gezielt um sie geworben werden. Zwei Drittel der Ehrenamtlichen hätten in einer Umfrage angegeben, sie engagierten sich, weil sie direkt gefragt worden seien.

In Deutschland erscheine das Ehrenamt noch immer ein bisschen "betulich", sagte die Bischöfin. Sie begrüße es deshalb, dass die ARD eine Themenwoche zum bürgerschaftlichen Engagement senden werde. Von Sonntag bis zum 16. Mai stehen dabei nach Angaben des Senders Filme, Dokumentationen, Reportagen und Gesprächsrunden in Fernsehen und Hörfunk auf dem Programm. Ziel sei es, das Gemeinwesen zu stärken und bürgerschaftliches Engagement für die Gesellschaft sichtbar zu machen.

06. Mai 2009