"Weg der Hoffnung" an einstiger Grenze eröffnet

Bad Salzungen (epd). An der früheren innerdeutschen Grenze zwischen Thüringen und Hessen erinnert seit Mittwoch ein Kunstprojekt an die friedliche Revolution vor 20 Jahren in der DDR. Nach einem Festakt im Grenzmuseum zwischen Bad Salzungen und Fulda übergab Bundestagspräsident Norbert Lammert die ersten Stelen am "Weg der Hoffnung" auf dem einstigen Todesstreifen. Im Beisein des Thüringer Ministerpräsidenten Dieter Althaus und des hessischen Innenministers Volker Bouffier (alle CDU) wurde anschließend auch die Ausstellung "Freiheiten!" eröffnet.

Zum "Weg der Hoffnung" der Point-Alpha-Stiftung gehören insgesamt 14 Skulpturen des aus Weimar stammenden Bildhauers Ulrich Barnickel. Nach den Stationen "Willkür" und "Gewalt" sollen die weiteren überlebensgroßen Figuren schrittweise bis zum 20. Jahrestag der deutschen Einheit errichtet werden. Sie stehen in Anlehnung an den biblischen Kreuzweg für das Leid in den kommunistischen Diktaturen und "den letztlich unbesiegbaren Glauben an Veränderung und den Mut der Gewaltlosigkeit".

Die Dokumentation "Freiheiten!" im thüringischen "Haus auf der Grenze" rückt die Dramatik und die Emotionen der Revolutionszeit in den Mittelpunkt. Dabei werden die Einschränkungen in der DDR multimedial in Beziehung gesetzt zu unterschiedlichen Auffassungen von Freiheit. Als Ausgangspunkt für den Diskurs wurde der private Raum von Wohnungen als Ersatz für die fehlende öffentliche Sphäre der Diskussion in einer Diktatur gewählt.

Der US-Stützpunkt "Point Alpha" lag unmittelbar an der Nahtstelle von Warschauer Pakt und NATO zwischen Geisa in Thüringen und Rasdorf in Hessen. Bis zur Wiedervereinigung galt das Camp mit bis zu 200 Soldaten als "der heißeste Punkt im Kalten Krieg". Im Ernstfall befürchtete die NATO an dieser Stelle einen Angriff des östlichen Bündnisses auf Westeuropa. 1995 begann der Aufbau einer Mahn-, Gedenk- und Begegnungsstätte, zu der auch restaurierte DDR-Sperranlagen gehören. In den vergangenen Jahren besuchten jeweils knapp 100.000 Menschen die Einrichtung.

06. Mai 2009

Gedenkstätte Point Alpha