EKD-Beauftragter besorgt über instabile Verhältnisse im Sudan

Hannover (epd). Der Sudanbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Gerrit Noltensmeier, hat sich besorgt über die instabilen Verhältnisse im Sudan geäußert. Die Lage in der Krisenregion Darfur sei "außerordentlich bedrückend", sagte Noltensmeier am Freitag in Hannover. Durch die Verschiebung der Wahlen grassiere das Misstrauen. Kompromisse, die vertrauensbildend für eine gemeinsame Zukunft wirken könnten, würden auf diese Weise verhindert. In dem Friedensabkommen von 2005 war als Termin für die landesweiten Wahlen spätestens Ende 2009 vorgesehen. Nunmehr sind sie für Anfang 2010 geplant.

Der EKD-Beauftragte äußerte Anerkennung für den Einsatz, den deutsche Hilfsorganisationen unter schwierigen Verhältnissen im Sudan leisten. Aber es bedürfe der "Kraft des Heiligen Geistes" und des tapferen Einsatzes vieler Menschen, damit nicht die weiter Gewalt die Wirklichkeit im Sudan bestimme. "Die Hoffnung auf die Kraft des Heiligen Geistes ist nicht vergeblich", sagte Noltensmeier mit Hinweis auf die Erfahrungen in Deutschland mit der friedlichen Revolution vor 20 Jahren.

Angesichts der schwierigen Verhältnisse ließen es die christlichen Kirchen im Sudan derzeit an der notwendigen Zusammenarbeit fehlen, äußerte Noltensmeier nach Gesprächen in Khartum. Ein Hinweis darauf sei die außerordentlich kurzfristige Absage der Generalversammlung des Sudanesischen Kirchenrates. Die Generalversammlung soll nun im August stattfinden.

29. Mai 2009