Deutscher Hugenottentag beginnt

Speyer/Frankenthal (epd). Im rheinland-pfälzischen Frankenthal hat am Freitag der 46. Deutsche Hugenottentag begonnen. Im Mittelpunkt der dreitägigen Tagung steht die Geschichte der Hugenotten und Wallonen, die im 16. und 17. Jahrhundert von den pfälzischen Kurfürsten in der Stadt angesiedelt wurden. Der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad forderte zum Auftakt Asyl für verfolgte Menschen. Die Beschäftigung mit der Geschichte der protestantischen Glaubensflüchtlinge verpflichte dazu, besonders religiös Verfolgte aufzunehmen.

Die Offenheit und Freiheit in Deutschland lasse sich daran messen, wie das Land mit Fremden, Ausländern, Flüchtlingen und Asylbewerbern umgehe, sagte Schad. Für Christen gehöre es zum politischen Auftrag des Evangeliums, Menschen zu schützen, deren Menschenwürde verletzt werde. "Menschenrechtsverletzungen müssen öffentlich gemacht werden", forderte der Kirchenpräsident.

Bis zum Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) sei die Pfalz calvinistisch geprägt und bereit gewesen, die bedrängten Glaubensgenossen aufzunehmen, sagte der Vorsitzende des Vereins für Pfälzische Kirchengeschichte, Klaus Bümlein. Dies habe auch für das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken gegolten, wo der reformierte Glaube verpflichtend eingeführt wurde.

Seit der Römerzeit habe die Pfalz als Einwanderer- und Zuwandererland sowie als Durchgangsland gegolten. Die meisten Hugenotten seien weiter über den Rhein gezogen und hätten sich in reformierten Siedlungen in Kurhessen, Brandenburg und Mecklenburg niedergelassen, sagte Pfarrerin Dominique Ehrmantraut aus Landau, die Organisatorin des Hugenottentages.

05. Juni 2009

Deutsche Hugenotten-Gesellschaft e.V.