Initiative "Gorlebener Gebet" feiert 20-jähriges Bestehen

Gorleben (epd). Die ökumenische Initiative "Gorlebener Gebet" im niedersächsischen Wendland feiert an diesem Sonntag mit einem "Fest für die Schöpfung" ihr 20-jähriges Bestehen. Seit dem Sommer 1989 treffen sich Christen jeden Sonntag um 14 Uhr im Wald vor dem Erkundungsbergwerk für ein atomares Endlager in Gorleben zu den "Gorlebener Gebeten". An drei Holzkreuzen halten sie Andacht für die Bewahrung der Schöpfung, Gerechtigkeit und Frieden. Zum Jahrestag ist ein Pilgerweg zum Erkundungsbergwerk geplant.

"Mehr als tausend Mal haben sich Menschen im Wald getroffen, und bei Regen, Wind und klirrender Kälte ist noch nie eine Andacht ausgefallen", sagt Christa Kuhl. Die 70-Jährige koordiniert die wöchentlichen Treffen im niedersächsischen Wendland. Einzelne, Ehepaare und Gruppen aus dem Widerstand gegen die Atomanlagen sowie Pastoren gestalten nach ihren Angaben die wöchentlichen Gebete: "Wir wollen als Christen unsere Verantwortung für die Welt und für nachfolgende Generationen immer wieder ins Gedächtnis bringen."

Die ökumenische Initiative "Gorlebener Gebet" versteht sich als Teil der Protestbewegung gegen die Energiepolitik und die Atommüll-Transporte ins Wendland. Die Andachtsstelle im Wald entstand, nachdem Holzkreuze 1985 vom Atomkraftwerk Krümmel aus und 1988 aus dem bayrischen Wackersdorf nach Gorleben getragen wurden. Ein weiterer "Kreuzweg für die Schöpfung" führte 2001 entlang der Castor-Transportstrecke von Lüneburg nach Gorleben.

18. Juni 2009

Gorlebener Gebet