EU-Kirchen fordern politische Führung im Kampf gegen Klimawandel

Brüssel (epd). Europäische Kirchen haben die Politiker der EU aufgerufen, im Kampf gegen den Klimawandel eine Führungsrolle zu übernehmen. Die Gesellschaft müsse ihren Lebenswandel grundlegend ändern, wofür auch politische Führung nötig sei, erklärten die ökumenische "Konferenz Europäischer Kirchen" (KEK) und die katholische EU-Bischofskonferenz (COMECE) am Donnerstag in Brüssel. Dort wollten die 27 Staats- und Regierungschefs der EU am Nachmittag zu ihrem regulären Gipfeltreffen zusammenkommen. Die zweitägigen Gespräche dienen unter anderem der Vorbereitung der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen, die im Dezember stattfindet.

Die Kirchenvertreter hatten gemeinsam mit Delegierten der EU-Institutionen und nichtstaatlichen Organisationen ein Dialogseminar zum Thema Klimawandel veranstaltet. "Der Klimawandel ist zu einer Frage des Überlebens geworden, insbesondere für die Armen und Verletzlichen, die die ersten Opfer sein werden", hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Kirchen.

Der Vize-Generalsekretär der KEK, Rüdiger Noll, forderte Gerechtigkeit und Solidarität mit Entwicklungsländern, um die Harmonie der Schöpfung zu bewahren. Der COMECE-Generalsekretär Piotr Mazurkiewicz verlangte neben politischem Engagement auch "ethische Reflexionen und Debatten".

Der Vertreter der Kirche von Schweden, Henrik Grape, schlug vor, bei allen künftigen Klimaverhandlungen drei leere Stühle aufzustellen. Diese sollten die Armen, die kommenden Generationen und die Schöpfung selbst symbolisieren, erklärte er.

18. Juni 2009