EKD-Ratsvorsitzender Huber: "Diffamierung des Staates" muss aufhören

Stuttgart (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, fordert eine grundlegende Neuordnung des privaten, unternehmerischen und politischen Handelns. Dazu gehöre auch, die "Diffamierung des Staates" an Stammtischen und in Wirtschaftskreisen zu beenden, sagte Huber am Montagabend im baden-württembergischen Friedrichsruhe.

Das Ethos der sozialen Marktwirtschaft müsse wieder zur Geltung gebracht und mit dem Ziel der Nachhaltigkeit weiterentwickelt werden. Als Reaktion auf die derzeitige Finanz- und Wirtschaftskrise sei eine Stärkung der Werte notwendig, sagte Huber. Unternehmerische Initiative müsse erneuert und mit Verantwortung kombiniert werden.

Der EKD-Ratsvorsitzende forderte neue Regeln für den Finanzmarkt und für das persönliche Verhalten. Ethisches Handeln, etwa persönliche Wertschätzung, sei der Schlüssel zur Wertschöpfung. Steuern dürften nicht diffamiert werden als illegaler Eingriff des Staates in die Privatsphäre. Solch eine Haltung beschädige das Gemeinwesen fundamental. Huber sprach vor der Sektion Hohenlohe/Schwäbisch Hall des Wirtschaftsrats der CDU.

21. Juli 2009