Diakonie fordert mehr Unterstützung für pflegende Angehörige

Berlin (epd). Das Diakonische Werk fordert mehr Unterstützung für pflegende Angehörige. Anlässlich der Urlaubszeit erklärte Diakonie-Präsident Klaus-Dieter Kottnik am Freitag in Berlin, nur wenige Angehörige gönnten sich eine Auszeit zum Krafttanken. Viele wüssten über mögliche Entlastungsangebote nicht Bescheid. Die Pflege eines Angehörigen sei ein Rund-um-die-Uhr-Job an sieben Tagen in der Woche.

Im Einzelnen fordert das Diakonische Werk einen Anspruch auf Vorbeuge- und Rehabilitationsmaßnahmen für Angehörige, um deren Gesundheit zu stabilisieren. Flächendeckend müsse es Pflegekurse, Notruftelefone, Selbsthilfegruppen und Entlastungsangebote, etwa durch Ehrenamtliche geben.

Von der Politik verlangt der evangelische Wohlfahrtsverband eine Lohnfortzahlung für Angehörige, die ein halbes Jahr im Job pausieren, um zu Hause zu pflegen. Die große Koalition hatte lediglich eine Pflegezeit ohne Lohnfortzahlung beschlossen. Schließlich müssten Pflegezeiten bei der Rente stärker berücksichtigt werden, so die Diakonie.

Mit der Unterschriftenaktion "Weil wir es wert sind" machen die Diakonie und die evangelische Kirche derzeit auf die schwierige Situation von Pflegekräften und pflegenden Angehörigen aufmerksam.

24. Juli 2009