Deutsche Gemeinde auf Mallorca will für Terror-Opfer beten

Madrid (epd). Die deutschsprachige evangelische Kirchengemeinde auf Mallorca will am Sonntag der beiden bei einem Anschlag getöteten Polizisten gedenken. Auch die Angehörigen der Toten sollten in die Gebete eingeschlossen werden, sagte Pfarrer Bernd Böhme am Freitag dem epd. Darüber hinaus werde in einer anschließenden Gesprächsrunde das Thema Terrorismus zur Sprache kommen.

Der Anschlag habe die Bewohner der evangelischen Seniorenresidenz "Es Castellot", wo er derzeit wohne, betroffen gemacht, sagte Böhme. Sie seien erschrocken über die Gewalt auf der Urlaubsinsel.

Am Donnerstag waren zwei Beamte der spanischen Polizeieinheit Guardia Civil bei der Explosion einer Bombe getötet wurden. Im Anschluss sperrten die spanischen Behörden den internationalen Flughafen von Palma de Mallorca sowie die Häfen. Inzwischen sind Häfen und Flughafen wieder geöffnet. Die Behörden führen jedoch strenge Kontrollen durch.

Bereits am Mittwoch hatte eine Autobombe in Burgos einen Wohnblock der Guardia Civil schwer beschädigt. Dabei gab es mehrere Leichtverletzte. Die spanischen Behörden schreiben beide Anschläge der baskischen Terrorgruppe ETA zu.

Die Organisation kämpft mit Mitteln der Gewalt seit 50 Jahren für einen unabhängigen baskischen Staat. 858 Menschen sind ihr bisher zum Opfer gefallen.

Der deutschsprachigen Gemeinde der Balearen gehören rund 400 deutschsprachige Protestanten an. Sie leben auf Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera. Die Pfarrer sind je doch auch als Seelsorger für Tausende von Urlaubern aus den deutschsprachigen Ländern zuständig.

31. Juli 2009