Nobelpreisträger rufen zur Beseitigung aller Atomwaffen auf

Berlin (epd). Insgesamt 38 renommierte Wissenschaftler und Ingenieure, darunter 24 Nobelpreisträger aus aller Welt, haben dazu aufgerufen, bis 2020 sämtliche Atomwaffen zu beseitigen. Atomwaffen seien imstande, ganze Städte, Länder und Zivilisationen zu vernichten, warnen sie in einem am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Appell. Die gewaltige Zerstörungskraft von Kernwaffen habe sich in Hiroshima und Nagasaki sowie in über 2.000 über- und unterirdischen Atomtests in den Lebensräumen indigener Völker gezeigt.

Zu den Unterzeichnern gehören unter anderen der Nobelpreisträger für Chemie (2007), Gerhard Ertl, der Nobelpreisträger für Physiologie/Medizin (1999), Günter Blobel, der Gründer des Wuppertal Instituts, Ernst-Ulrich von Weizsäcker, und der frühere Präsident des Max-Planck-Instituts für Physik und Träger des Alternativen Nobelpreises (1987), Hans-Peter Dürr.

Die Forscher und Ingenieure erinnern daran, dass ohne Wissenschaft und Technik keine Atomwaffen existierten. Darum hätten sie selbst eine besondere Verantwortung, zur Abschaffung dieser Waffen beizutragen. Sie sollten sich deshalb auch der Erforschung, Entwicklung, Erprobung, Produktion und Fertigung neuer Atomwaffen verweigern.

Die Menschheit sei wieder und wieder vor den Gefahren von Atomwaffen und dem Risiko eines Atomkrieges gewarnt worden. Menschliche Fehlbarkeit kombiniert mit Atomwaffen ergebe ein gefährliches und unzumutbares Gemisch.

"Atomwaffen wurden durch Menschen geschaffen und es liegt in unserer Verantwortung, sie zu beseitigen, bevor sie uns und alles Leben auf unserem Planeten beseitigen", heißt es in dem Appell. Eine atomwaffenfreie Welt sei ein mögliches, realistisches, notwendiges und dringliches Ziel.

05. August 2009