Kirchen begleiten Leichtathletik-WM seelsorgerlich

Berlin (epd). Der Berliner Sportbeauftragte der evangelischen Kirche, Bernhard Felmberg, hat vor der Eröffnung der Leichtathletik-Weltmeisterschaft auf die hohe seelische Belastung der Sportler hingewiesen. Innerhalb von zehn Sekunden könne sich entscheiden, ob die Arbeit eines gesamten Jahres Frucht trage oder nicht, sagte Felmberg in einem epd-Gespräch in Berlin. Die Leichathletik-WM beginnt am Samstag im Berliner Olympiastadion.

Der Sportbeauftragte der Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz sieht daher für die Kirchen einen Seelsorgeauftrag während der Wettkämpfe. Die Kirchen könnten den Sportlern die befreiende Botschaft des Evangeliums verkünden, dass die Würde des Menschen nicht von Medaillen abhänge. "Wir Seelsorger versuchen einerseits, den Sportlern Kraft für den Wettkampf zu geben, und andererseits sie aufzufangen, wenn sie ihr Ziel nicht erreicht haben", erläuterte Felmberg, der zugleich Bevollmächtigter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bei der Bundesregierung ist.

Zum Auftakt der Weltmeisterschaft laden die EKD und die Deutsche Bischofskonferenz am Donnerstag zu einem ökumenischen Gottesdienst in den Berliner Dom ein. Damit wollten die Kirchen die Gäste der WM willkommen heißen, sagte Felmberg. Zudem haben die Kirchen in den beiden Hotels, in denen die Teilnehmer untergebracht sind, "Oasen der Stille" eingerichtet. 20 Geistliche aus aller Welt stehen als Ansprechpartner für die Sportler zur Verfügung. Auch die Kapelle im Olympiastadion ist während der Wettkämpfe geöffnet.

Felmberg bedauerte, dass die Angebote der Kirchen in den offiziellen Programmheften der Weltmeisterschaft nicht zu finden sind. Das hätte nach Auffassung des Leichtathletik-Verbandes der "interreligiösen Situation bei der WM widersprochen", berichtete der Prälat.

12. August 2009