Mitarbeiter von Diakonie-Partnerorganisation in Somalia ermordet

Nairobi/Mogadischu (epd). Maskierte Männer haben am Sonntagabend einen Mitarbeiter der somalischen Partnerorganisation von Diakonie Katastrophenhilfe und Brot für die Welt ermordet. Der Sicherheitschef der Hilfsorganisation Daryeel Bulsho Guud saß vor seinem Haus auf dem Gelände der Organisation am Stadtrand von Mogadischu, als die Angreifer in einem Wagen vorfuhren und ihn gezielt erschossen. Ein Mitarbeiter der Organisation sagte dem epd in Nairobi, vermutlich kämen die Täter aus den Reihen der islamistischen Al-Schabaab-Miliz.

Erst vor einem Jahr war der stellvertretende Direktor der somalischen Organisation ermordet worden. Hunderttausende Bewohner Mogadischus sind in den vergangenen Wochen vor schweren Kämpfen an den Stadtrand geflohen und auf ausländische Hilfe angewiesen. Somalia hat seit 18 Jahren keine funktionierende Regierung mehr. Islamistische Untergrundkämpfer liefern sich seit 2006 Gefechte mit der international anerkannten Übergangsregierung von Präsident Scharif Scheich Ahmed, die praktisch keine Kontrolle über das Land hat.

17. August 2009


Neue Überfälle auf humanitäre Helfer in Somalia

Mitarbeiter von Diakonie- Partnerorganisation erschossen

Nairobi/Mogadischu (epd). Im Bürgerkriegsland Somalia sind humanitäre Organisationen erneut ins Fadenkreuz von Aufständischen geraten. Am Rand der Hauptstadt Mogadischu erschossen am Sonntagabend maskierte Täter einen Mitarbeiter der somalischen Partnerorganisation der Diakonie Katastrophenhilfe vor seiner Haustür. Omar Scheich Ali starb durch einen Kopfschuss. Hunderttausende Bewohner Mogadischus sind vor schweren Kämpfen an den Stadtrand geflohen, wo sie von ausländischer Hilfe abhängig sind.

Im 400 Kilometer entfernten Wajid im Süden des Landes versuchten unterdesssen etwa zehn Männer erfolglos, ein Gelände des UN-Welternährungsprogramms (WFP) zu stürmen. Bei einem Schusswechsel mit UN-Sicherheitskräften kamen drei Angreifer ums Leben, mehrere Verletzte wurden ins Krankenhaus gebracht. Aus Sicherheitsgründen flog das UN-Hilfswerk noch in der Nacht neun ausländische Mitarbeiter nach Kenia aus, wie WFP-Sprecher Peter Smerdon dem epd bestätigte.

Somalia hat seit 18 Jahren keine funktionierende Regierung mehr. Islamistische Untergrundkämpfer liefern sich Gefechte mit der international anerkannten Übergangsregierung von Präsident Scharif Scheich Achmed, die praktisch keine Kontrolle über das Land am Horn von Afrika hat.

Die Diakonie Katastrophenhilfe reagierte mit Bestürzung auf die Ermordung von Scheich Ali. Er war als Sicherheitsberater für das Hilfswerk Daryeel Bulsho Guud (DBG) tätig, einer Diakonie-Partnerorganisation. Die Täter werden offenbar in den Reihen der islamistischen Schabaab-Milizen vermutet. Sie waren in der Abenddämmerung in einem schwarzen Wagen vorgefahren. Erst vor einem Jahr war der stellvertretende DBG-Direktor ermordet worden. Trotz der Gefahren gehe die Arbeit weiter, hieß es.

Das Welternährungsprogramm wollte sich zu Mutmaßungen über die Angreifer in Wajid zunächst nicht äußern. Somalische Medien berichteten, es handele sich um Mitglieder einer militanten Islamistengruppe, die nicht zur Schabaab-Miliz gehört. Wajid wird von der Schabaab kontrolliert, der die USA Verbindungen zum Terrornetzwerk El Kaida vorwerfen.

Die Anlage in Wajid ist die größte Einrichtung, die das Welternährungsprogramm in Somalia unterhält. Von dort werden gut 1,3 Millionen Menschen im Zentrum des Landes mit Nahrungsmitteln versorgt. Aus Angst vor Überfällen hatte das WFP erst kürzlich die Sicherheitsvorkehrungen in Wajid verschärft. Vor einem halben Jahr waren kurz nacheinander vier Mitarbeiter des WFP in anderen Teilen Somalias ermordet worden.

17. August 2009