Sachsens Landesbischof Bohl: Keine Stimme für die NPD

Chemnitz/Baden-Baden (epd). Sachsens Landesbischof Jochen Bohl hat zur Teilnahme an den Landtagswahlen am 30. August aufgerufen. Eine hohe Beteiligung könne den Einfluss der rechtsextremen NPD zurückdrängen, sagte er der Chemnitzer "Freien Presse" (Freitagsausgabe). "Angesichts des flächendeckenden Plakat-Einsatzes der NPD und der zum Teil menschenverachtenden Aussagen kann ich nicht schweigen", sagte der evangelische Theologe.

Die Rechtsextremisten seien aus seiner Sicht nicht wählbar. Zur Begründung verwies der Bischof auf die rassistische, antisemitische und die NS-Verbrechen verharmlosende Ideologie. Zusätzlich gebe es im Umfeld der Neonazis eine ständige Gewaltbereitschaft. In etlichen Regionen Sachsens herrsche ein Klima der Angst, wo sich Menschen nicht mehr trauten, offen ihre Meinung zu sagen, sagte Bohl. Die NPD war 2004 mit 9,2 Prozent der Stimmen in den sächsischen Landtag eingezogen. Umfragen sehen die Partei derzeit bei Werten um fünf Prozent der Stimmen.

21. August 2009