Weltkirchenrat tagt in Genf

Frankfurt a.M./Genf (epd). Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) kommt ab diesem Mittwoch zu seiner Zentralausschuss-Sitzung zusammen. Im Mittelpunkt der Versammlung steht die Wahl eines neuen Generalsekretärs am Donnerstag. Kandidaten sind der 61-jährige Koreaner Park Seong Won und der 48-jährige Norweger Olav Fykse Tveit. Sie wollen die Nachfolge von Amtsinhaber Samuel Kobia (62) antreten. Weiteres Thema des Zentralausschusses ist der Reformprozess des Dachverbandes von rund 350 Kirchen aus mehr als 110 Ländern. Die Tagung dauert bis zum 2. September.

Der reformierte Theologe Park und der Lutheraner Tveit wurden vom Findungsausschuss des Weltkirchenrates vorgeschlagen. Der neue ÖRK-Generalsekretär tritt seine fünfjährige Amtszeit voraussichtlich Anfang 2010 an.

Der Koreaner Park, der bereits auf mehreren Posten in Genf - darunter in der Zentrale des Reformierten Weltbundes - tätig war, machte sich in der Sozial- und Wirtschaftsethik einen Namen. Tveit ist Generalsekretär des Rates für ökumenische und internationale Beziehungen der lutherischen Kirche von Norwegen. Er bringt vielfältige Ökumeneerfahrung mit und gilt als Organisationstalent.

Der Zentralausschuss hat rund 150 Mitglieder und kommt etwa alle zwölf bis 18 Monate zusammen. Das Gremium leitet den Weltkirchenrat zwischen den Vollversammlungen. Den Vorsitz hat der lutherische Theologe Walter Altmann aus Brasilien. Dem Leitungsorgan gehören sechs Deutsche an, darunter der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Martin Schindehütte, und der Kasseler evangelische Bischof Martin Hein.

Kobia hatte angekündigt, dass er keine zweite Amtszeit mehr anstrebt. Er steht seit 2004 an der Spitze des Weltkirchenrates. Er ist Nachfolger des deutschen Theologieprofessors Konrad Raiser, der von 1993 bis 2003 Generalsekretär war. Der Ökumenische Rat der Kirchen wurde 1948 in Amsterdam gegründet. Der Weltbund versteht sich als Gemeinschaft von Kirchen mit dem Ziel der "sichtbaren Einheit". Die römisch-katholische Kirche ist nicht Mitglied, arbeitet jedoch in wichtigen Gremien mit.

25. August 2009