Video-Schülerwettbewerb gegen Rechtsextremismus gestartet

Berlin (epd). Zusammen mit mehreren Initiativen gegen Rechtsextremismus hat die Internetplattform YouTube einen Video-Schülerwettbewerb gestartet. Anliegen sei es, die Dominanz von Neonazis und rechtsradikal Denkenden im Netz zurückzudrängen, sagte die Vorsitzende der Amadeu-Antonio-Stiftung, Anetta Kahane, am Mittwoch in Berlin. Die Stiftung hat den Wettbewerb wie auch die Kampagne "Laut gegen Nazis" mit initiiert.

"Von Anfang an waren Nazis viel offensiver im Netz unterwegs als ihre Gegner, die Demokraten", sagte Kahane. Ihren Angaben zufolge gibt es im Internet rund 1.800 deutschsprachige Seiten mit rechtsextremem Inhalt sowie 50 Neonazi-Communities, 16 Radiosender von Neonazis und einen eigenen Videokanal. Der YouTube-Direktor für Deutschland, Stefan Tweraser, ergänzte, Ziel des Wettbewerbs sei es, ein "lautes Zeichen gegen Intoleranz und Ausgrenzung zu setzen". Mit dem Wettbewerb solle "YouTube" für Nazis unattraktiv gemacht werden.

Unter dem Titel "361 Grad Toleranz" sind Schüler ab 13 Jahren aufgerufen, allein oder in Gruppen Videos zu produzieren und bis zum 18. Oktober auf www.youtube.de/361grad hochzuladen. Eingereicht werden könnten Filme in den Kategorien "Musikfilm", "Reportage" oder "Kurzfilm", hieß es. Gefragt seien Kreativität und Originalität bei der Auseinandersetzung mit dem Thema.

Hauptpreise sind den Angaben zufolge ein Live-Konzert der Band "Silbermond" auf dem Schulgelände sowie eine Klassenreise nach Berlin mit Empfang bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) als Schirmherrin der Aktion. In einer Videobotschaft auf "YouTube" forderte sie die Schüler zur Beteiligung auf. "Toleranz heißt, offen für Andere zu sein. Sich in die Lage Anderer hineinzudenken." Weitere prominente Paten des Wettbewerbs sind unter anderen die Schauspieler Matthias Schweighöfer und Daniel Brühl, der ehemalige Tagesthemen-Moderator Ulrich Wickert sowie die Band "Silbermond".

26. August 2009