Kirche startet "evangelisch.de"

Frankfurt a.M. (epd). Mit dem neuen Portal "evangelisch.de" geht die evangelische Kirche am Donnerstag online. Das Portal biete hohen publizistischen Gehalt und eine Themenauswahl nahe am Menschen, sagte der Direktor des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP), Jörg Bollmann, am Mittwoch in Frankfurt. Themen, über die die Gesellschaft diskutiere, würden sich auch auf "evangelisch.de" wiederfinden, sagte er. Als aktuelles Beispiel nannte Bollmann die Debatte um die Jugendgewalt und die möglichen Auswirkungen von Computerspielen.

Ein typisches Thema für "evangelisch.de" sei auch die Bewahrung der Umwelt, sagte Bollmann. Daher werde auf dem Portal unter anderem auch über den Klimagipfel der Vereinten Nationen berichtet.

Arnd Brummer, Chefredakteur des evangelischen Magazins "chrismon", sagte, das Portal wolle "im großen Meer der christlichen Angebote" eine Navigationshilfe bieten: "Wer im Netz unterwegs ist, muss die Kirche dort finden können." Christliche interessierte Menschen könnten neben "Positionen aus der Welt des Protestantismus" auch praktische Informationen finden, zum Beispiel zu der Frage, was ein Pate für sein Patenkind leisten soll. Brummer und seine Stellvertreterin Ursula Ott sind in Personalunion auch Chefredakteure von "evangelisch.de".

Startseite von evangelisch.de

Nach Angaben von Direktor Bollmann arbeiten bei "evangelisch.de" im GEP insgesamt zehn feste Mitarbeiter, darunter fünf Redakteure. Das Portal entstehe in enger Vernetzung mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) und dem Magazin "chrismon", sagte er. Das Gemeinschaftswerk habe in diesem Jahr eine Million Euro in den Auf- und Ausbau von "evangelisch.de" investiert. Andere evangelische publizistische Angebote sollten durch das Portal weder kannibalisiert noch verdrängt werden. Mit vorhandenen Internetangeboten der 22 Landeskirchen sind Kooperationen bis hin zum Austausch von Inhalten geplant.

Brummer betonte, dass "evangelisch.de" ein "offenes, plurales evangelisches Portal" sei. Dort sollten sich alle Strömungen der evangelischen Kirche wiederfinden, auch die evangelikalen. Das Portal kooperiert nach Angaben der Betreiber unter anderem mit dem evangelikalen Nachrichtendienst idea und dem evangelikalen Portal jesus.de.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, sagte in einem Grußwort, auf "evangelisch.de" werde die Wirklichkeit "aus evangelischer Perspektive beleuchtet". Das Portal wolle Menschen "Halt und Orientierung" bieten und werde eine Schlüsselrolle im Internetangebot der evangelischen Kirche einnehmen.

Portalleiterin Melanie Huber erläuterte, im Gegensatz zu anderen sozialen Netzwerken im Internet stehe bei "evangelisch.de" weniger die Selbstdarstellung im Vordergrund. In der Community könnten sich vor allem solche Menschen beteiligen, die Rat suchen oder ein offenes Ohr für die Probleme anderer Menschen haben. Auch werde es bei dem Portal eine enge Vernetzung geben zwischen den publizistischen Inhalten und den Themen, über die die Nutzer in der Community diskutierten.

23. September 2009