Mitteldeutsche Kirche fordert Festhalten am Atomausstieg

Magdeburg (epd). Die mitteldeutsche Bischöfin Ilse Junkermann fordert von der künftigen Bundesregierung, am Ausstieg aus der Atomenergie festzuhalten. Atommüll weiter anzuhäufen sei unverantwortlich, wenn die Frage der Lagerung nicht geklärt sei, sagte die leitende Geistliche der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland am Mittwoch in Magdeburg. Wer Laufzeiten von Atommeilern verlängere, erweitere die Gefahren durch diese Energienutzung.

Mit jedem Atomkraftwerk, das in Betrieb bleibe, werde Mensch und Natur ein Restrisiko zugemutet, fügte Junkermann hinzu. Die Nutzung von Atomenergie setze den "fehlerlosen Menschen" voraus, den es aber nach christlichem Verständnis nicht gebe. Die Einigung über den Atomausstieg aufzukündigen, hieße auch, die energiepolitischen Fehler vergangener Jahrzehnte zu wiederholen. Stattdessen sollten die erneuerbaren Energien und eine Wirtschaft, die natürliche Ressourcen schont, gefördert werden, empfahl die Bischöfin.

Nach dem Ausstiegsgesetz von 2002 dürfen in Deutschland keine neuen Kernkraftwerke gebaut werden. Für die bestehenden Anlagen sind Restlaufzeiten und Strommengen festgeschrieben. Danach sollen bis spätestens 2022 alle Atommeiler abgeschaltet sein. Betreiber und einige Wirtschaftspolitiker aus FDP und CDU streben längere Laufzeiten an.

07. Oktober 2009