EKD-Ratsvorsitzender distanziert sich von Ökumene-Papier

Bischof Huber bedauert Irritationen - Zeitung vermutet gezielte Indiskretion

Frankfurt a.M. (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ist bemüht, Irritationen in der katholischen Kirche über ein internes Papier aus dem EKD-Kirchenamt zu entkräften. Das derzeit öffentlich diskutierte Papier zum Stand der ökumenischen Beziehungen hätten sich die Gremien der EKD zu keinem Zeitpunkt zu eigen gemacht, erklärte der Ratsvorsitzende Wolfgang Huber am Freitag auf Anfrage. Für die Gestaltung der Beziehungen zur römisch-katholischen Kirche habe der Text deshalb keine Bedeutung. Bischof Huber ergänzte, er bedauere ausdrücklich die Irritationen, die aus der "missbräuchlichen Weitergabe" des Papiers entstanden seien.

Zuvor hatte der Sprecher der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, im Gespräch mit dem epd die Erwartung geäußert, dass die evangelische Kirche die Sache kläre und mit den Bischöfen das Gespräch suche. In der nächsten Woche ist turnusmäßig ein Meinungsaustausch zwischen dem EKD-Kirchenamt und dem Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz vorgesehen.

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" zitierte in der Freitagsausgabe aus dem Dokument, das eine zugespitzte Einschätzung zum aktuellen Verhältnis von evangelischer und katholischer Kirche zum Gegenstand hat. Das Papier könnte dem Bericht zufolge zu einem "ökumenischen Flurschaden" führen, dessen Ausmaß noch nicht abzusehen sei. Hinter der Veröffentlichung des Dokumentes könnte ein "gezielte Indiskretion" stecken, wird in dem Zeitungsbeitrag vermutet.

09. Oktober 2009