Katholiken und Protestanten feiern Ökumene-Dokument

Genf/Augsburg (epd). Die katholische und die evangelische Kirche erinnern Ende Oktober an die Unterzeichnung der "Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre" vor zehn Jahren in Augsburg. Das teilte die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche in Deutschland (VELKD) am Donnerstag mit. Am Reformationstag 1999 hatten der Lutherische Weltbund (LWB) und die römisch-katholische Kirche in Augsburg ein Dokument unterzeichnet, das als "Meilenstein der Ökumene" gefeiert wurde.

Die Gedenkveranstaltungen beginnen am 30. Oktober mit einer Feierstunde im Augsburger Rathaus. Dazu werden der leitende VELKD-Bischof Johannes Friedrich, der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Kardinal Walter Kasper, und Generalsekretär Ishmael Noko vom Lutherischen Weltbund erwartet. Den Festvortrag hält der evangelische Theologieprofessor Eberhard Jüngel.

Am Reformationstag (31. Oktober) werden der langjährige Bischof der Evangelisch-Methodistischen Kirche in Deutschland, Walter Klaiber, und der Mainzer Kardinal Karl Lehmann zum Thema Rechtfertigungslehre sprechen. An einem ökumenischen Festgottesdienst im Augsburger Dom werden Kardinal Kasper und Generalsekretär Noko mitwirken, die vor zehn Jahren zu den Unterzeichnern des Ökumene-Dokuments gehörten.

In der gemeinsamen Erklärung von 1999 erreichten Protestanten und Katholiken nach jahrhundertelangem Streit eine Annäherung. Die Protestanten vertraten jahrhundertelang den Standpunkt, der Mensch könne allein durch die Gnade Gottes gerettet werden. Hingegen vertrat die katholische Kirche die Auffassung, die Menschen können unter anderem auch durch gute Taten zu ihrer Rettung beitragen.

15. Oktober 2009