EKD-Friedensbeauftragter fordert Zivilcourage im Einsatz für Demokratie

Bremen (epd). Der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, hat Zivilcourage im Einsatz für Demokratie, Menschenwürde und gegen Gewalt gefordert. Der Mauerfall lehre, dass es möglich sei, friedlich und wirkungsvoll eine Diktatur aus den Angeln zu heben, sagte der leitende Theologe der Bremischen Evangelischen Kirche am Freitag mit Blick auf den 9. November. Der Gedenktag markiert unter anderem die Reichspogromnacht 1938 und die Proteste gegen die DDR-Regierung, die im Mauerfall 1989 gipfelten.

Die Entschlossenheit der DDR-Bürger habe im Nationalsozialismus gefehlt, sagte Brahms. Sie hätte vielen Menschen gut zu Gesicht gestanden, als jüdische Menschen systematisch verfolgt und vernichtet wurden.

"Die Freude über die Wiedervereinigung darf die Erinnerung an die deutschen Vernichtungslager niemals verdrängen", sagte der Friedensbeauftragte. Es dürfe nicht in Vergessenheit geraten, wie damals Menschen ihre Freunde und Nachbarn verraten hätten, wie sie wegsahen und mitwirkten, als Millionen deportiert und ermordet wurden: "Aus der Geschichte lernen wir, wie wichtig es ist, die Würde jedes Einzelnen zu schützen", ergänzte Brahms.

06. November 2009