Sächsische Landeskirche drängt weiter auf Sonntagsschutz im Advent

Dresden (epd). Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens will weiterhin gerichtlich gegen generelle Ladenöffnungen an den Adventssonntagen vorgehen. Es werde "konsequent" gegen Kommunen geklagt, die nicht ein Mindestmaß an Sonntagsruhe in der Adventszeit einhalten, sagte Landesbischof Jochen Bohl am Montag zum Abschluss der Herbstsynode in Dresden.

Auf Antrag der Kirche hatte das Oberverwaltungsgericht Bautzen zuletzt in Freital und Plauen die Ladenöffnung an den Adventssonntagen eingeschränkt. Dort dürfen die Geschäfte nur an zwei und nicht wie geplant an vier Sonntagen öffnen. Auch die Stadt Böhlen hatte im Sommer eine Niederlage erlitten. Nach sächsischem Recht ist die Öffnung an sämtlichen Adventssonntagen grundsätzlich möglich. Das Oberverwaltungsgericht verweist aber auf den Sonntagsschutz in der Verfassung.

Bohl wandte sich gegen die weitere Kommerzialisierung der Adventszeit. Der Advent sei für den Handel die umsatzstärkste Zeit. Auf "durchsichtige" Weise werde versucht, diese Zeit zu verlängern. Dies führe zur Entwertung des Weihnachtsfestes, sagte der sächsische Landesbischof. Der sächsischen Landeskirche gehören knapp 800.000 Mitglieder in rund 780 Kirchgemeinden an.

16. November 2009