Evangelische Kirche bekennt sich zu Engagement in Massenmedien

Schwäbisch Gmünd (epd). Der Publizistik-Referent der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Oberkirchenrat Udo Hahn, hat sich zum Engagement der EKD in den Massenmedien bekannt. Der kirchliche Auftrag, alle Menschen zu erreichen, könne nur über die Medien gelingen, sagte Hahn am Donnerstag in Schwäbisch Gmünd laut vorab verbreitetem Redemanuskript. Bei der Eröffnung des 1. Christlichen Medienkongresses nannte er als gelungene Beispiele evangelischer Medienarbeit das Monatsmagazin "chrismon", das eine "stabile Leserschaft" von einer Million Menschen erreiche, und das neue Internetportal "evangelisch.de".

Der Kongress mit mehr als 180 Teilnehmern, der am Samstag endet, will nach Hahns Angaben medienethische Fragen behandeln, die Chancen neuer Medien für den christlichen Glauben bedenken und Medienschaffende geistlich ermutigen. Unter den zehn veranstaltenden Organisationen sind die EKD und das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik, das auch die Zentralredaktion des Evangelischen Pressedienstes (epd) trägt.

Der Arzt, katholische Theologe und Bestsellerautor Manfred Lütz warnte im Eröffnungsvortrag vor Ratgeber-Literatur, die Glück für machbar erkläre. Diese Vorstellung sei "letztendlich der Irrtum aller Drogenabhängigen", sagte er laut Redemanuskript. Eine internationale Umfrage habe gezeigt, dass die Menschen im armen Bangladesch zu den glücklichsten der Welt zählten. Wenn man in verlässlichen Beziehungen lebe, sei das manchmal sehr viel wichtiger als Geld, sagte Lütz.

Der Theologe warb für einen versöhnten Umgang von christlichem Glauben und Naturwissenschaft. Anfang des 20. Jahrhunderts seien die großen Wissenschaftler "fromm und gläubig" gewesen, etwa Max Planck oder der späte Albert Einstein. Weltweit sei die große Mehrheit der Menschen gottgläubig, der Atheismus sei daher "eine kleine Insel in den letzten 200 Jahren in Mitteleuropa".

10. Dezember 2009

Programm des Christlichen Medienkongresses