Glockenläuten und Fürbitten am Sonntag für den Klimaschutz

Frankfurt a.M./Kopenhagen/Genf (epd). Aus Anlass der Weltklimakonferenz in Kopenhagen wollen am Sonntag Christen in aller Welt für den Klimaschutz beten und Glocken läuten. In Kopenhagen findet im Beisein der dänischen Königin Margrethe II. ein ökumenischer Gottesdienst mit Kirchenvertretern und Politikern aus aller Welt statt. Die Predigt hält der Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams.

Der frühere anglikanische Erzbischof von Kapstadt, Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu, wird den Vereinten Nationen am Sonntag in Kopenhagen 200.000 Unterschriften für Klimagerechtigkeit übergeben.

Der Weltkirchenrat rief dazu auf, zum Abschluss dieses Gottesdienstes weltweit um 15 Uhr sieben Minuten lang Glocken zu läuten, Trommeln zu schlagen oder Hörner zu blasen. 350 Mal sollen die Glocken schlagen. Die Zahl symbolisiert den Grenzwert für Kohlendioxid in der Luft. Dem Rat gehören rund 350 Kirchen mit 560 Millionen Gläubigen an. Die katholische Kirche ist kein Mitglied.

Dem Aufruf wollen Gemeinden rund um den Globus folgen, von den Kiribati-Inseln im Pazifik über Rumänien und Kongo bis nach Costa Rica. In Deutschland werden unter anderem in Hamburg, Braunschweig, Nürnberg und Tübingen die Glocken evangelischer Kirchen für den Schutz des Weltklimas läuten.

Der Präses der rheinischen evangelischen Kirche, Nikolaus Schneider, rief die Gemeinden zu Fürbitten für den Weltklimagipfel auf. Das Ergebnis der Konferenz werde nicht nur das eigene Leben, sondern vor allem das Leben künftiger Generationen beeinflussen, sagte er. Die nordelbischen Bischöfe Gerhard Ulrich und Maria Jepsen wollen die Politiker ermutigen, in Kopenhagen zu zukunftsfähigen Beschlüssen zu kommen.

"Die Bewahrung der Schöpfung ist eine Pflicht", sagte Ulrich. Der Vorsitzende der nordelbischen Kirchenleitung reiste am Freitag in die dänische Hauptstadt. Ulrich gehört dort zu einer Delegation leitender Kirchenvertreter. Mit dabei sind der württembergische Landesbischof Frank Otfried July und der westfälische Präses Alfred Buß.

11. Dezember 2009