EKD-Ratsvorsitzende: Kirche und Theater im spannenden Dialog

Hannover (epd). Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, sieht in der Zusammenarbeit von Kirche und Theater einen spannenden Dialog. "Kirche und Bühne können, aber müssen sich nicht ergänzen", sagte die hannoversche Landesbischöfin in einer Theater-Beilage der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" vom Freitag. Beide bearbeiteten die großen Lebensthemen und damit immer auch deren religiöse Dimension.

Ihre Landeskirche habe gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit dem Theater gemacht und wolle sie intensivieren, sagte Käßmann. Die hannoversche Landeskirche hatte in diesem Jahr unter anderem gemeinsam mit dem "Theater für Niedersachsen" das Projekt "Luther 2009" initiiert. Rund 5.500 Menschen in Niedersachsen haben das Stück nach Angaben der Landeskirche auf seiner Tournee durchs Land gesehen.

"Wir haben die Aufgabe, die christliche Botschaft im Hier und Jetzt in allen Facetten zu entfalten", sagte die Bischöfin. Theaterprojekte hätten besondere künstlerische Möglichkeiten, Zuschauer mit einem Thema zu konfrontieren. Theater in der Kirche sei möglich, "wenn es den Raum nicht missbraucht, sondern respektiert".

Auch Gottesdienste seien in gewisser Weise Inszenierungen, sagte Käßmann weiter. Die Kirche entfalte etwa in den Predigten jedoch andere Antworten aus anderen Quellen als das Theater: "Sie beziehen sich auf die Bibel als Wort Gottes."

18. Dezember 2009