Köhler wünscht sich mehr Wahrheit in Afghanistan-Debatte

Berlin (epd). Bundespräsident Horst Köhler wünscht sich in der Debatte über den Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan "viel mehr Klarheit und Wahrheit". Nur wenige Politiker hätten von Anfang an den Ernst der Auslandseinsätze klar benannt, sagte Köhler am Montag in Berlin laut Manuskript bei der Verleihung des Großen Verdienstkreuzes an den ehemaligen Verteidigungsminister Peter Struck (SPD).

Köhler erinnerte an den Satz von Struck, die Sicherheit Deutschlands werde am Hindukusch verteidigt. Noch heute präge dieser Ausspruch die Debatte. "Ich wünschte allerdings, wir wären in dieser Debatte schon weiter, denn Ihre Aussage markierte ja den Beginn der Erklärung des Einsatzes und wirkt doch im Rückblick eher wie ein Abschluss", sagte der Bundespräsident.

Köhler würdigte Strucks Engagement für die Soldaten. Er habe jedem Soldaten Respekt entgegengebracht. Seine unprätentiöse und unkonventionelle Art sei bei der Truppe gut angekommen.

18. Januar 2010