Sonderbriefmarke zum Kirchenjubiläum in Hildesheim präsentiert

Hildesheim (epd). Zum 1.000-Jahr-Feier der St. Michaeliskirche in Hildesheim kommt eine Sonderbriefmarke heraus. Sie hat den Wert von 220 Cent und zeigt das romanische Bauwerk, das heute zum Weltkulturerbe gehört, mit seinen sechs markanten Türmen. Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums, das die von zwei Hamburger Grafikern entworfene Marke am Donnerstag in Hildesheim vorstellte, soll sie in einer Auflage von 25 Millionen Euro erscheinen.

"Briefmarken sind die kleinsten Kulturbotschafter Deutschlands", sagte Staatssekretär Werner Gatzer bei der Präsentation vor mehreren hundert Gästen. Sie machten Bauwerke, Städte oder Persönlichkeiten über Grenzen hinweg bekannt. 2,20 Euro kostet nach seinen Worten ein "Maxibrief" bis 1.000 Gramm. Mit ihrer sehr hohen Auflage habe die Marke das Potenzial, zahlreiche Menschen auf Hildesheim aufmerksam zu machen, sagte Gatzer. Die Michaeliskirche würdigte er als herausragendes Denkmal von europäischem Rang: "Nördlich der Alpen gibt es keinen frühromanischen Großsakralbau, der es an Bedeutung mit St. Michaelis aufnehmen könnte."

Der Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Berlin, Prälat Bernhard Felmberg, sagte, St. Michaelis habe bei der Auswahl von Marken-Motiven aus dem kirchlichen Bereich starke Konkurrenz gehabt. Die Hildesheimer Kirche habe sich unter anderem gegen den vor 450 Jahren gestorbenen Reformator Philipp Melanchthon sowie den Diakonie-Pastor Friedrich von Bodelschwingh durchgesetzt. Das Jubiläumsjahr für St. Michaelis sei ein besonderes Ereignis weit über die Grenzen Niedersachsens hinaus, so Felmberg. Es erinnere an eine Zeit, in der die Christenheit noch ungeteilt war. Die Kirche gehört wegen ihrer mathematisch streng komponierten Architektur und ihres wertvollen Deckengemäldes seit 1985 zum Weltkulturerbe. Sie wurde 1010 als Grabeskirche Bischof Bernwards von Hildesheim (um 960-1022) gegründet. Laut Gatzer ist die neue Marke bereits die siebte, die sich auf Hildesheim bezieht.

21. Januar 2010

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