Premiere für animierten Zeichentrickfilm "Die Zehn Gebote" in Hannover

Hannover (epd). Der animierte Zeichentrickfilm "Die Zehn Gebote - Mose und das Geheimnis der steinernen Tafeln" läuft an diesem Donnerstag in den Kinos an. Die Produktion ist in den nächsten sechs Monaten in ganz Deutschland zu sehen, teilte die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) mit. Sie startet zunächst in zwölf niedersächsischen Kinos. Offizielle Publikumspremiere ist an diesem Sonntag in einem Cinemaxx-Kino in Hannover.

Der Kinofilm, den die EKD mitproduziert hat, soll die biblische Erzählung an Kinder ab sechs Jahren vermitteln. Der US-Film wurde in der deutschen Fassung mit den Stimmen unter anderem von Ben Becker, Otto Sander, Sky Du Mont, Sascha Hehn und Judy Winter synchronisiert.

Der Film stelle einen Beitrag zur Glaubens- und Wertevermittlung an Kinder dar, sagte der Leiter des Referates "Medien und Publizistik" im EKD-Kirchenamt, Udo Hahn. Der Film sei auch ein Versuch der Annäherung an eine der bewegendsten biblischen Erzählungen sowie ein Impuls zur Information - "gerade auch für viele der Religion fernstehende Kinder und Familien".

Nach dem Auftakt in Niedersachsen sind weitere regionale Premieren geplant. Dazu gehören unter anderem eine Vorführung am 6. März mit dem bayerischen evangelischen Landesbischof Johannes Friedrich in München und am 17. April mit dem württembergischen evangelischen Landesbischof Frank Otfried July in Stuttgart. Die genauen Spielzeiten und Spielorte sind im Internet abrufbar.

Der Film ist den Angaben zufolge eine Produktion der EKD Media GmbH gemeinsam mit Promenade Pictures, Ten Chimneys Entertainment, Huhu Studios und Ivlanimation in Verbindung mit der Deutschen Bibelgesellschaft und RTL. Zum Film gibt es didaktisches Begleitmaterial, das im Unterricht und der Gemeindearbeit eingesetzt werden kann.

16. Februar 2010

Informationen zum Film „Die Zehn Gebote“ im Internet


Gebote, Plagen und ein geteiltes Meer

Am Donnerstag startet der Zeichentrickfilm "Mose und das Geheimnis der steinernen Tafeln"

Von Karen Miether (epd)

Hannover (epd). Mose zählt für Filmemacher zu den Lieblingsfiguren aus dem Alten Testament. Sein Leben ist gespickt mit Abenteuern von wahrhaft biblischen Ausmaßen. Schon 1907 war es Stoff für die Leinwand. 1956 walzte Hollywood-Monumentalregisseur Cecil B. DeMille die Geschichte für fast 13 Millionen Dollar zu einem mehr als dreistündigem Breitwandspektakel aus. Am Donnerstag kommt die Geschichte mit dem Zeichentrickfilm "Die Zehn Gebote - Mose und das Geheimnis der steinernen Tafeln" neu ins Kino - diesmal für Kinder ab sechs Jahren.

Der US-Film, der am Sonntag in Hannover die offizielle Publikumspremiere feiert, wurde in der deutschen Fassung unter anderem mit den Stimmen von Ben Becker, Otto Sander, Sky Du Mont, Sascha Hehn und Judy Winter synchronisiert. Ben Becker spricht den Mose. "Das ist wirklich eine große biblische Figur", sagt der Darsteller, der sich seit einigen Jahren intensiv mit dem "Buch der Bücher" beschäftigt. Ihn interessierten die großen Fragen der Menschheit, und deshalb lese er die Bibel.

Sky Du Mont leiht Gott die Stimme und ist überzeugt, dass die Zehn Gebote Bestand haben werden: "Es sind gewisse Regeln, die absolut heute noch Gültigkeit haben." Diese christlichen Glaubensregeln wieder ins Gespräch zu bringen ist ein Ziel des Filmes, den die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) zusammen mit amerikanischen Firmen produziert hat. Auch die Deutsche Bibelgesellschaft und RTL sind an dem Projekt beteiligt.

Der Film stelle einen Beitrag zur Glaubens- und Wertevermittlung an Kinder dar, sagt der Leiter des Referates Medien und Publizistik im EKD-Kirchenamt, Udo Hahn. In der Handlung spielen die Zehn Gebote allerdings nicht die tragende Rolle, die der Titel verheißt. In 85 Minuten schlägt die deutsch-amerikanische Koproduktion vielmehr einen weiten Bogen von der Kindheit des in der ägyptischen Sklaverei geborenen Israeliten Mose bis zu seinem Tod.

Um ihn zu retten, setzen die Eltern den Säugling Mose in einem Schilfkorb auf den Nil aus. Die Tochter des Pharao findet ihn und zieht ihn auf. Später entdeckt Mose seine wahre Herkunft und bekommt von Gott den Auftrag, sein Volk aus der ägyptischen Sklaverei in das gelobte Land Kanaan zu führen. Während der Wanderschaft übergibt Gott Mose schließlich Steintafeln mit den Zehn Geboten.

Insgesamt hätten der Dramaturgie der Geschichte deutlichere Akzente und etwas Humor gut getan. Um Ernsthaftigkeit bemüht erscheinen auch die Zeichnungen. Die Gesichter wirken etwas zu glatt und flach, manche Bewegungen holprig. Die Amination erinnert mehr an Computerspiele oder Fernsehformate und reicht an den Charme der Großmeister der Animation wie Disney oder Pixar nicht heran.

Ägypter, von Plagen heimgesucht; ein goldenes Kalb, vom Volk Israel als Götze angebetet; der legendäre Zug durchs rote Meer, bei dem Mose die Wassermassen teilt: Der Film enthält eine Fülle von Geschichten. Viele davon böten Stoff für Diskussionen, bleiben aber zunächst im Bilderbogen nur angetippt. Doch mit einem Kinobesuch muss die Begegnung mit Mose ja nicht enden: Zum Film gibt es Begleitmaterial, das zur weiteren Auseinandersetzung anregen kann.

16. Februar 2010