Diakonie-Vorstand Griese mit Gottesdienst in Amt eingeführt

Berlin (epd). Die frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese ist am Montag in Berlin mit einem Gottesdienst in ihr Amt als Vorstand des Diakonischen Werks der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) eingeführt worden. Die 43-jährige frühere Parlamentarierin aus Nordrhein-Westfalen hatte bei der Bundestagswahl am 27. September 2009 den erneuten Einzug in den Bundestag knapp verfehlt.

Im vierköpfigen Vorstand des Bundesverbandes der evangelischen Wohlfahrt verantwortet Griese die Sozialpolitik. Das Diakonische Werk hofft, von den guten Kontakten Grieses zur Bundesregierung und zum Parlament zu profitieren. Sie gehörte dem Bundestag neun Jahre an. Sie war Vorsitzende des Familienausschusses und seit 2006 auch Kirchenbeauftragte der SPD-Fraktion. Griese ist seit 2003 Mitglied der Synode, dem Kirchenparlament der EKD.

Präses Nikolaus Schneider, der oberste Repräsentant der Evangelischen Kirche im Rheinland, sagte in seiner Predigt, nicht "Brot und Spiele" wie im alten Rom bräuchten die Menschen zum Leben, sondern "Brot und das Wort Gottes". "Spiele" oder "durchfüttern und 'game-boy'" machten Menschen gefügig statt mündig. Nach dem christlichen Glauben solle sich aber jeder Menschen entfalten können. Daher müsse die Gesellschaft jedem die Chance bieten, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen und den Schwachen helfen.

Dies sei der Wohlfahrtsbegriff, der verteidigt werden müsse, sagte Schneider, der auch Vorsitzender des Diakonischen Rates ist, des höchsten Aufsichtsgremiums des Diakonischen Werks: "Es geht um Bildung, faire Zugänge zu den Bildungseinrichtungen und die notwendige Förderung, um familiäre Benachteiligungen ausgleichen zu können".

16. Februar 2010