Diakonie: Verkürzten Zivildienst mit Freiwilligendienst kombinieren

Berlin (epd). Die Diakonie hat die Bundesregierung aufgerufen, bei der Zukunft des Zivildienstes für Klarheit zu sorgen. Falls der Zivildienst von neun auf sechs Monate verkürzt werde, müsse es möglich sein, "unmittelbar einen Jugendfreiwilligendienst anzuschließen". Diese Umgestaltung des Zivildienstes müsse vom Gesetzgeber finanziert werden, sagte Kerstin Griese, Vorstand Sozialpolitik im Diakonie Bundesverband, am Freitag in Berlin.

Wo Zivildienstleistende im unmittelbaren Dienst am Menschen im Einsatz seien, schaffe die vorgesehene Verkürzung tiefgreifende Probleme, warnte Griese. In der Schwerstbehindertenpflege etwa sei der Wechsel einer Bezugsperson nach sechs Monaten nur schwer vorstellbar. Deshalb trete die Diakone für eine Kombination von Zivildienst und Freiwilligendienst ein.

Die Bundesregierung müsse schnell handeln, denn eine Verkürzung der Dienstzeit ab 2011 würde bereits alle Zivildienstleistenden betreffen, die ab April ihren Dienst antreten. Das Vorstandsmitglied betonte zudem, dass der Charakter des Zivildienstes als sozialer Lerndienst auch bei einer Verkürzung erhalten bleiben müsse.

Den Angaben zufolge befinden sich 70 Prozent der belegten Zivildienstplätze in der freien Wohlfahrtspflege. Die Diakonie unterhält knapp 23.000 Plätze, von denen gut 12.000 belegt sind. Fast 65 Prozent der Zivis sind in Pflege-, Alten- und Behinderteneinrichtungen im Einsatz.

26. Februar 2010