Präses Schneider will mehr soziale Gerechtigkeit

Düsseldorf (epd). Der amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, hat zu mehr sozialer Gerechtigkeit aufgerufen. "Wir produzieren genug, so dass alle Menschen sich satt essen könnten, unser Problem ist die Verteilung und die Ungleichheit bei Vermögen und Einkommen", sagte Schneider am Sonntag in einem Gottesdienst in Düsseldorf.

Der Sozialstaat, der auf Basis der jüdisch-christlichen Tradition im Grundgesetz verankert sei, sei "geradezu als Pflicht und Gebot aus der Heiligen Schrift ableitbar", sagte der rheinische Präses. Hinzu müsse heute eine solidarische Bürgergesellschaft kommen.

Die Kirche sieht der oberste Repräsentant der 25 Millionen Protestanten in Deutschland gefragt, sich für gute soziale Regelungen einzusetzen. Dabei müsse sie aus der Perspektive der Armen heraus reden und handeln, ohne den gesellschaftlichen Zusammenhalt aus dem Blick zu verlieren. "Dazu erheben wir unsere Stimme." Schneider äußerte sich bei der Einführung der neu gewählten Mitglieder der rheinischen Kirchenleitung.

28. Februar 2010