Hilfswerk: Jeden Tag sterben 4.000 Kinder durch dreckiges Wasser

Osnabrück (epd). Rund 1,5 Millionen Kinder sterben nach Angaben des Kinderhilfswerks terre des hommes jedes Jahr durch verunreinigtes Trinkwasser. Das seien mehr als 4.000 Kinder täglich, erklärte Kinderrechtsexpertin Iris Stolz am Freitag anlässlich des internationalen Weltwassertages (22. März). Verschmutztes Wasser verursache Durchfall, Cholera, Hepatitis A und viele andere Krankheiten. Mehr als eine Milliarde Menschen auf der Welt hätten keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Sie decken ihren Bedarf aus Flüssen, Seen, Brunnen und Bächen.

Doch auch das Eingreifen in den natürlichen Verlauf von Flüssen bedrohe die Lebensgrundlage ganzer Dorfgemeinschaften, sagte Stolz. Flüsse wie der Mekong in Nordthailand würden kanalisiert oder mit großen Dämmen aufgestaut. Das reduziere den Fischbestand und damit die Lebensgrundlage der Menschen entlang des Flusses. Die Gefahr von Überschwemmungen oder Ernteausfällen steige. Zudem bedrohten Abfälle, Abwässer und Öl die Lebensgrundlage von Fischern und Bauern.

Mit der Kampagne "Our Rivers, Our Life - Kinder schützen ihre Flüsse" arbeite terre des hommes bereits seit einigen Jahren daran, dass Dorfgemeinschaften vor Übernutzung und Verschmutzung ihrer Trinkwasserversorgung durch Industrie, Bergbau, Landwirtschaft und Privathaushalte geschützt werden. In den meisten Ländern existierten Umweltstandards nur auf dem Papier, betonte Stolz. terre des hommes setze sich mit seinen Partnern dafür ein, dass diese Standards von den Menschen auch eingeklagt werden könnten.

19. März 2010