Ausstellungspavillon in Berlin erinnert an kirchliche Zwangsarbeiter

Berlin (epd). Am 65. Jahrestag der Befreiung des Friedhofslagers für Zwangsarbeiter in Berlin-Neukölln durch die sowjetische Armee wird am Samstag auf dem Gedenkstättengelände ein neuer Ausstellungspavillon eröffnet. Wie die evangelische Landeskirche am Mittwoch in Berlin mitteilte, soll der Pavillon in der Gedenkstätte an der Neuköllner Hermannstraße als Bildungs- und Informationszentrum genutzt werden.

Die Gedenkstätte für kirchliche Zwangsarbeiter in Berlin-Neukölln auf dem Friedhof der Jerusalems- und Neuen Kirchengemeinde wurde im Jahr 2002 eingerichtet. Die evangelische Kirche errichtete auf dem Friedhof 1942 ein Barackenlager, in dem bis Kriegsende 100 Zwangsarbeiter aus der damaligen Sowjetunion untergebracht waren. Sie mussten über ganz Berlin verteilt auf kirchlichen Friedhöfen arbeiten.

Im Mittelpunkt der neuen Ausstellung stehen den Angaben zufolge zehn ehemalige kirchliche Zwangsarbeiter, die seit 2001 in der Ukraine und Russland ausfindig gemacht wurden. Der Pavillon soll neben der Ausstellung auch Filme, Tonband-Interviews, Zeitungsartikel und Kopien von Dokumenten aus kirchlichen Archiven zeigen, hieß es.

Die Ausstellung wird am 24. April um 14 Uhr eröffnet und ist ausnahmsweise am kommenden Sonntag von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Bis November kann sie mittwochs bis samstags von 14 bis 18 Uhr besichtigt werden.

22. April 2010