Berliner Hotel Albrechtshof feiert 100-jähriges Jubiläum

Berlin (epd). Mit einem Festakt feiert das christliche Hotel Albrechtshof in Berlin-Mitte am Donnerstag sein 100-jähriges Jubiläum. Dazu erwartet das Hotel zahlreiche Gäste aus Politik und Kirche, die in der wechselvollen Geschichte des Hauses besonders zu DDR-Zeiten eine Rolle gespielt haben. Angekündigt sind unter anderen der frühere Ost-Berliner Konsistorialpräsident und spätere Brandenburger Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD), der langjährige Leiter der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik in der DDR, Hans-Otto Bräutigam, und der frühere Berliner Bischof Martin Kruse.

Das Traditionshaus in der Albrechtstraße ist das am längsten durchgehend betriebene Hotel in Berlin. Es war im Mai 1910 von der Berliner Stadtmission als "Christliches Hospiz am Bahnhof Friedrichstraße" eröffnet worden. Seine Gründung verdankte es wohlhabenden Unterstützern der Stadtmission. Nach deren Willen wird mit den erwirtschafteten Gewinnen des Hotels bis heute die missionarische und karitative Arbeit der Stadtmission mitfinanziert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das stark beschädigte Haus zunächst von der Charité-Augenklinik und einem Pharmagroßhandel genutzt, bevor es 1957 nach langen Auseinandersetzungen zwischen Kirche und Staat in kirchliches Eigentum zurückgegeben wurde. Das Drei-Sterne-plus-Haus verfügt heute über 98 Zimmer mit insgesamt 157 Betten.

Zu DDR-Zeiten war das Hospiz, das immer ein bestimmtes Zimmerkontingent für Gäste des DDR-Staatssekretariats für Kirchenfragen bereithalten musste, ein Ort vielfältiger Ost-West-Begegnungen. Prominentester Gast war am 13. September 1964 der US-Bürgerrechtler Martin Luther King, der an diesem Tag überraschend in Ost-Berlin auftauchte und sich mit DDR-Kirchenvertretern in dem Hotel zu Gesprächen traf. In Erinnerung an den Besuch des US-Baptistenpastors soll während des Festakts eine Gedenktafel enthüllt werden.

18. Mai 2010

Hotel Albrechtshof