Weltkirchenrat zu Pfingsten: Rüstungsgelder umleiten

Genf (epd). Der Weltkirchenrat hat in seiner Pfingst-Botschaft gefordert, Gelder für Nuklearwaffen in den Kampf gegen Hunger und für Konfliktopfer umzuleiten. Eine solche "Verwandlung" von Rüstungsausgaben könnte vielen leidenden Menschen helfen, betonten die acht Präsidenten des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) am Dienstag in Genf.

Die Produktion von Massenvernichtungswaffen sei ein Angriff auf das göttliche Geschenk des Lebens, so die Präsidenten des ÖRK. Der Glaube, dass Frieden nur mit Atomwaffen möglich sei, sei falsch. Sie erwähnten in ihrer Botschaft die USA und Russland nicht direkt. Beide Großmächte hatten sich auf eine weitere Reduzierung ihrer Atomarsenale geeinigt.

Der ÖRK umfasst 349 Kirchen mit nach eigenen Angaben rund 560 Millionen Christen. Die acht Präsidenten sollen die verschiedenen Konfessionen und Regionen ausgewogen vertreten. Aus Europa stammen als ÖRK-Präsidenten der Erzbischof Anastasios von Tirana und ganz Albanien sowie Mary Tanner von der Kirche von England. Die katholische Kirche ist kein Mitglied des ÖRK.

19. Mai 2010

Pfingstbotschaft der Präsidenten des ÖRK