Kirchen fordern mehr Engagement bei Klimaverhandlungen

Bonn (epd). Nach dem Scheitern des Weltklimagipfels in Kopenhagen fordern die Kirchen mehr Engagement bei den weiteren Klimaberatungen. "Es braucht eine neue Dynamik und Ernsthaftigkeit in den internationalen Klimaverhandlungen, um eine globale gerechte und verbindliche Lösung für Klimaschutz und Entwicklung zu finden", erklärte der westfälische Präses Alfred Buß am Mittwoch mit Blick auf die UN-Zwischenkonferenz in Bonn, die am Montag beginnt. Die Zeit dränge, unterstrich auch Rudolf Ficker, Vorstandsmitglied des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED) in Bonn.

Bei der Bonner Zwischenkonferenz vom 31. Mai bis zum 11. Juni soll der Klimagipfel in Mexiko im Dezember vorbereitet werden. Bei einem Abend der Kirchen am Sonntag in der Bonner Kreuzkirche wollen Kirchen und kirchliche Entwicklungsdienste ihre Kernforderungen für ein faires Klimaabkommen mit Vertretern von UN und Politik diskutieren. "Wir möchten die Verantwortung aller in Politik, Gesellschaft und Kirche anmahnen, für Klimagerechtigkeit einzutreten", erklärte Prälat Karl Jüsten, der katholische Vorsitzende der Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE).

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kündigte unterdessen zum Konferenzauftakt eine Demonstration an. Ein "Riesenmikado" in den Nationalfarben der G-8-Staaten vor dem UN-Tagungszentrum solle die Forderung "Bewegt Euch! Klimaschutz jetzt!" unterstreichen, teilte der BUND am Mittwoch in Berlin mit. Es müsse endlich wieder Bewegung in die stockenden Verhandlungen kommen.

26. Mai 2010