Motorradgottesdienst mit 30.000 Bikern in Hamburg

Hamburg (epd). "Hinter der Kurve..." lautet das Motto des diesjährigen Motorradgottesdienstes (MOGO) am Hamburger Michel. Dazu werden am Sonntag um 12.30 Uhr über 30.000 Biker aus dem gesamten Bundesgebiet erwartet. Das Open-Air-Programm auf dem Michel-Vorplatz soll bereits um 10 Uhr beginnen, kündigte Biker-Pastor Erich Faehling am Dienstag in Hamburg an. Nach dem Gottesdienst startet das größte kirchliche Bikertreffen der Welt um 14.15 Uhr zur Konvoifahrt zum Abschlussfest in Kaltenkirchen.

Im Michel wird auch die Hamburger Bischöfin Maria Jepsen erwartet, die schon mehrfach Ehrengast des MOGO war. Zum 20. Jubiläum im Jahr 2003 hatte sie sogar erstmals ein Motorrad bestiegen und im Beiwagen einer "Harley Davidson" an der Konvoifahrt teilgenommen. In diesem Jahr will sie nach dem Hamburger Motorradgottesdienst nach St. Petersburg reisen, wo am 20. Juni der erste MOGO in Hamburgs Partnerstadt stattfinden soll.

Neu im 27. Jahr des Motorradgottesdienstes ist, dass der Verein "MOGO Hamburg - in der Nordelbischen Kirche" eine Stiftung gründen will, die den MOGO langfristig finanziell absichern soll. "Wir hoffen auf Zustiftungen von Prominenten, aus der Bikergemeinde und von vielen Hamburgern", sagte Peter Schulze, Vorsitzender des Vereins.

Der MOGO, der mittlerweile Ableger in Husum, Kiel und Köln hat, kostet den Angaben zufolge 250.000 Euro jährlich. Für etwa drei Viertel dieser Summe würden Sponsoren aufkommen, die nordelbische Kirche ist mit 15 Prozent beteiligt.

09. Juni 2010

Hamburger Motorrad-Gottesdienst am Michel


Modelleisenbahn: 365 Tage lang Motorradgottesdienst am Hamburger Michel

"Miniatur Wunderland" bekommt dafür den "MOGO-Engel"

Von Klaus Merhof (epd)

Hamburg (epd). Lautlos, abgasfrei und an 365 Tagen im Jahr wird in Hamburg der Motorradgottesdienst (MOGO) am Michel gefeiert - ein Kuriosum, das die Modelleisenbahnanlage "Miniatur Wunderland" möglich macht: Fast 100 Mini-Motorräder stehen dort auf dem Vorplatz des Modell-Michel. Die beiden "Wunderland"-Gründer Frederik und Gerrit Braun sollen dafür beim echten Motorradgottesdienst am kommenden Sonntag von Biker-Pastor Erich Faehling den traditionellen "MOGO-Engel" bekommen. Der Preis wird seit 2002 an Menschen verliehen, die sich für den Motorradgottesdienst in besonderer Weise engagieren.

"Im Miniatur-Wunderland findet unbestritten der häufigste und dauerhafteste Motorradgottesdienst der Welt statt", sagt Peter Schulze, der den Verein "MOGO Hamburg in der Nordelbischen Kirche" seit Anfang 2009 leitet. Täglich wird der "kleine MOGO" von rund 3.000 Wunderland-Besuchern bestaunt, übers Jahr lockt die Modellbahnanlage über eine Million Eisenbahnfans in die Hamburger Speicherstadt. "Mehr Aufmerksamkeit für den 'großen MOGO' lässt sich kaum erzielen, das ist konkurrenzlos klasse", findet Schulze.

"Wir freuen uns riesig über den MOGO-Engel", sagen die Zwillingsbrüder Frederik und Gerrit Braun. Der Motorradgottesdienst gehöre einfach zu Hamburg, und von Anfang an sei ihnen klar gewesen, dass er im Miniatur-Wunderland nicht fehlen dürfe. Der Modell-Michel mit den Motorrädern steht im "Wunderland" im Zentrum des Ende 2002 eröffneten Hamburg-Teils. Der markante Turm ist ein Meter hoch, das Kirchenschiff 30 Zentimeter. Rund 1.000 Arbeitsstunden brauchten die Modellbauer damals, um das Hamburger Wahrzeichen anhand von Originalplänen und Detailfotos nachzubauen.

Modelleisenbahn und Michel-Motorradgottesdienst - das ist zugleich das Zusammentreffen etlicher Superlative: Das "Wunderland" ist mit einer Gesamtfläche von über 1.100 Quadratmetern die größte "H0-Anlage" der Welt. 830 Züge mit über 11.000 Waggons rollen über die insgesamt zwölf Kilometer langen Gleise. Der MOGO ist zwar nicht das größte Bikertreffen der Welt, gilt aber als weltgrößter Motorradgottesdienst. Mit seinen über 30.000 Bikern und 100.000 Zuschauern an der Konvoi-Strecke ist er zugleich eines der "Top Ten"-Events in Hamburg. Und Michel und die Modellbahn gehören nach offiziellen Angaben von "Hamburg Tourismus" zu den "Top Ten"-Sehenswürdigkeiten in der Hansestadt.

10. Juni 2010